Jugendliche besuchen ganz besondere Kapelle

Was Firmlinge in der Arena auf Schalke entdecken können

  • 20 Jugendliche aus der Pfarrei Ludgerus in Borken haben die Veltins-Arena, das Stadion von Schalke 04, besucht.
  • Schalke-Pfarrer Georg Rücker erklärte ihnen eine besondere Kapelle.
  • Der Besuch fand im Rahmen der Firmvorbereitung statt.

Anzeige

„Das bleibt im Kopf“, sagt Pastoralreferent Johannes Brockjann, als er mit einer Gruppe von Firmlingen aus der Pfarrei St. Ludgerus in den Borkener Ortsteilen Weseke, Burlo und Borkenwirthe durch die Veltins-Arena „auf Schalke“ in Gelsenkirchen geht und am Museums-Shop Halt macht, wo die Historie des großen Fußballvereins nachempfunden werden kann.

Viele lobende Worte hörte der Pastoralreferent über den mehrstündigen Ausflug auch von den 20 Jugendlichen, die sich zum Projektangebot zur Firmvorbereitung angemeldet hatten. „Das war interessant. Ich war mehrere Male auf Schalke. Aber eine Stadionführung und die Besichtigung der Umkleideräume und den Spielertunnel – das hatte ich noch nicht gesehen. Ich werde es meinen Freunden zuhause erzählen“, sagte der 15-jährige Henry.

Firmvorbereitung – eine „coole Sache“

Für den gleichaltrigen Jan, der eigentlich ein Gladbach-Fan ist, war es ebenfalls ein Erlebnis: „Ich wusste gar nicht, dass es dort eine Kapelle gibt. Insgesamt ein tolles Stadion.“ Für die beiden 14-jährigen Niko und Phil war es eine „coole Sache“, in der Firmvorbereitung so eine Fahrt mitmachen zu können.

Neben dem Interesse am Fußball galt die Aufmerksamkeit dem katholischen Schalke-Pfarrer Georg Rücker, der mit einem evangelischen Pastor für die Kapelle in den „Katakomben“ des Stadions nur wenige Meter von den Umkleidekabinen der Mannschaft entfernt zuständig ist.

2.500 Taufen in Schalke-Kapelle

Rücker erklärte den Firmlingen die Bedeutung der Kapelle: Die im August 2001 geweihte Kapelle im damals neuen Stadion ist mehr als nur ein Ort der Ruhe und Besinnung. Bislang wurden dort mehr als 2.500 Taufen sowie mehr als 1.000 Trauungen und Ehejubiläen gefeiert. Dort wird der Verstorbenen gedacht und für die Opfer von Katastrophen gebetet und Lichter entzündet.

„Unmittelbar nach dem Terror-Anschlag in New York im September 2001 gab es dort im Vorfeld des Spiels Schalke gegen Dortmund in der Kapelle ein gemeinsames Gedenken der Fan-Gruppen nach den Anschlägen auf das World Trade Center“, erklärte Rücker die Verbundenheit der Menschen, wenn es um mehr geht als um Fußball. „Es war beeindruckend zu sehen, dass es über alle Grenzen auch im Fußball viele Gemeinsamkeiten gibt.“

Benediktiner gibt Anstoß zur Entstehung der Kapelle

Rücker erwähnte die Bedeutung von Rudi Assauer bei der Entstehung der Kapelle und die Gottesdienstfeiern mit Jupp Heynckes. „Diese beiden Männer haben diesen Raum sehr geschätzt. Nicht jeder Trainer oder Manager kann damit etwas anfangen. Das muss man so hinnehmen“, meinte Rücker über die Entstehung der ökumenischen Begegnungsstätte, die einen Ausgangspunkt bei einem Gespräch von Rudi Assauer mit einem Benediktinerpater im Kloster Gerleve in Billerbeck hatte.

Nach den Ausführungen hatten die Jugendlichen bei einer Andacht die Gelegenheit, über die Bedeutung des Sieges im Sport nachzudenken und zu überlegen, was nötig ist, um ein Spiel zu gewinnen. „Es geht um Teamgeist, Gemeinschaft, Solidarität, Motivation, Ehrlichkeit, Fair Play, Ziele und Hoffnung“, fasste ein Mädchen die Gedanken zusammen.

Fußball verbindet die Menschen

In den Fürbitten wurde auch daran erinnert, wie länderübergreifend der Fußball die Menschen zusammenführt. Im Vorfeld des Stadionbesuchs auf Schalke hatte Pastoralreferent Brockjann darüber gesprochen, welche Bedeutung der Fußballverein für die Menschen hat und darüber, dass Sport nicht das Wichtigste im Leben ist.

Der Besuch des Schalke-Stadions ist nur ein Projekt von mehreren innerhalb der Firmvorbereitung. Die 43 Jugendlichen, die sich zur Katechese angemeldet hatten, haben die Wahl, mehrere Angebote zu nutzen.

Filmabend und Sammeln für „Borkener Tafel“

So können die Firmlinge zu Fuß zur Jugendburg Gemen in Borken laufen und mit Burgkaplan Ralph Meyer ins Gespräch kommen. Unterstützen werden sie auch die „Borkener Tafel“, wie Brockjann zu den Jugendlichen sagte: „Nicht nur quatschen, sondern Taten sprechen lassen. Ihr sammelt vor den Weseker Supermärkten Lebensmittel für die Borkener Tafel. Zu zweit steht ihr im Schichtsystem vor den Läden und bittet um Lebensmittelspenden, die Caritasgruppe Weseke hilft Euch. Durch diese Aktion helft ihr Menschen vor Ort.“

Angeboten wird darüber hinaus ein Filmabend, bei dem es um Liebe, Talente und Gemeinschaft geht, sowie ein Abendessen unter dem Motto „Glaube & Döner“ und ein Besuch bei einem Bestatter. „Die Jugendlichen erfahren etwas über die Aufgaben eines Bestatters. Sie lernen verschiedene Bestattungsformen kennen und können sich bei einem Gang über den Friedhof in Burlo mit folgenden Themen auseinandersetzen: Wo habe ich Erfahrungen mit Tod und Trauer gemacht? Wer und was hat mir geholfen? Was habe ich vermisst? Habe ich eine Vorstellung davon, was nach dem Tod passiert?“

Pilgertour nach Taizé

Nicht zuletzt haben die Jugendlichen die Möglichkeit, eine Pilgertour nach Taizé zu unternehmen, die „Young Caritas“ kennenzulernen und in einem gemeinsamen Pflanzprojekt Blühstreifen anzulegen. „Ich denke, dass alles ist ein attraktives Programm, das den Firmlingen noch lange im Gedächtnis bleiben wird“, sagte der engagierte Pastoralreferent Brockjann.

Anzeige