"Alle sollen sich einbringen können, nichts soll unter dem Teppich bleiben"

Weltsynoden-Kardinal Grech: Synodaler Weg nicht beunruhigend

  • Der Beauftragte des Papstes für die Weltsynode, Kardinal Mario Grech, ist wegen des Synodalen Weges in Deutschland nicht beunruhigt.
  • Er teile nicht die Furcht vieler Kritiker, sagte Grech.
  • Der Synodale Weg wie auch die Kritik daran seien ein Ausdruck von Synodalität.

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Der Beauftragte des Papstes für die Weltsynode, Kardinal Mario Grech, ist wegen des Synodalen Weges in Deutschland nicht beunruhigt. Er teile nicht die Furcht vieler Kritiker, sagte Grech dem englischen Vatikan-Korrespondenten Christopher Lamb. Der Synodale Weg wie auch die Kritik daran seien ein Ausdruck von Synodalität, so Grech in Lambs Synoden-Podcast "The Church's Radical Reform".

In einer synodalen Kirche müssten auch die strittigen Themen Macht, Verantwortung, Sexuallehre und die Rolle von Frauen behandelt werden. Grech betonte: "Unser Sekretariat kann garantieren, dass alles, was uns erreicht, auch dem Papst vorgelegt wird."

Teils scharfe Debatte in Deutschland

Franziskus hatte der katholischen Kirche einen weltweiten synodalen Prozess verordnet. Dabei soll ein anderer Umgangsstil entwickelt werden, um missionarischer zu werden und Herausforderungen besser zu meistern.

Die teils scharfe Debatte über Stimmen aus Deutschland beunruhige ihn persönlich nicht wirklich, sagte Grech, "solange wir die Grundsätze der katholischen Kirche respektieren". Dazu gehöre die Bereitschaft, Jünger Jesu sein zu wollen, aber auch der Dienst der Bischöfe für ihre jeweilige Ortskirche. Diese seien nicht unabhängig, sondern Teil eines weltweiten Kollegiums, verbunden wiederum mit dem Papst als dem Garanten der Einheit.

"Einander besser zuhören"

Franziskus habe alle aufgefordert, sich zu beteiligen. "Niemand wird ausgeschlossen, alle sollen sich einbringen können. Nichts soll unter dem Teppich bleiben", betonte Grech. Das gehe aber besser, wenn die Kirche wirklich synodal werde und einen besseren Umgangsstil lerne, um einander besser zuzuhören.

"Synodalität", so der aus Malta stammende Kardinal, "bietet den besonderen Raum, in dem wir unsere Befürchtungen und Freuden, unsere Gewissheiten und Zweifel teilen können - auch Träume." Es gebe allerdings Träume, "die wir verwirklichen können und andere nicht. Manche können wir morgen umsetzen, andere brauchen mehr Zeit."

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