Bischöfe rücken von radikalen Kooperationsplänen ab

Wohl mehr als drei Standorte der Priesterausbildung in Deutschland

Anzeige

Die Deutsche Bischofskonferenz geht davon aus, dass in den kommenden Monaten verbindliche Kooperationsvereinbarungen zwischen den Bistümern über künftige Standorte der Priesterausbildung vereinbart werden. Die zunächst angedachte Reduzierung auf bundesweit drei Standorte – einer sollte Münster sein – hält die Bischofskonferenz aber für mittelfristig nicht mehr erreichbar. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung hervor.

Die Deutsche Bischofskonferenz geht davon aus, dass in den kommenden Monaten verbindliche Kooperationsvereinbarungen zwischen den Bistümern über künftige Standorte der Priesterausbildung vereinbart werden. Die zunächst angedachte Reduzierung auf bundesweit drei Standorte – einer sollte Münster sein – hält die Bischofskonferenz aber für mittelfristig nicht mehr erreichbar, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung hervorgeht.

Der Fuldaer Bischof Michael Gerber, Vorsitzender der Kommission für geistliche Berufe der Bischofskonferenz, koordiniert den Prozess. Er betont, eine Konzentration der Ausbildungsstätten sei unumgänglich.

Zehn Standorte als „Zwischenergebnis“

Inzwischen hätten sich verschiedene Regionalgruppen gebildet. In München sowie Mainz beziehungsweise Frankfurt-St. Georgen arbeiten demnach jeweils mehrere Diözesen an einem Ausbildungsprofil. Allerdings werde es auch „zumindest mittelfristig weiterhin Einzelstandorte“ geben; hinzu kommen Standorte wie Erfurt, Münster und Regensburg, wo laut Bischofskonferenz jeweils zwei Diözesen kooperieren.

Mit den „regionalen Projektgruppen“ – offenbar die genannten Kooperationen – gebe es bereits „eine Konzentration der Ausbildung von 19 auf zehn Standorte“. Es ist von einem „Zwischenergebnis“ die Rede. Die Erklärung betont zugleich, die Ortsfrage sei im Vergleich zur Qualität der Ausbildung „nachgeordnet“. Das Auflösen eines Konkurrenzgedankens unter den Diözesen bedeute auch einen „Mentalitätswechsel“, wird Gerber zitiert.

Stark sinkende Zahl angehender Priester

Vor dem Hintergrund der stark gesunkenen Zahl von Weihekandidaten suchen die Bischöfe Wege, um einer Vereinzelung der künftigen Priester entgegenzuwirken. Zugleich wollen die Bischöfe verschiedene höhere Qualitätsstandards sicherstellen. Nach der Veröffentlichung erster Pläne hatte es heftige Kritik unter anderem vom Katholisch-Theologischen Fakultätentag gegeben. Inzwischen ist die Professorenschaft stärker in die Planungen eingebunden.

Bischof Gerber betont in der neuen Erklärung, in der inhaltlichen Ausrichtung und mit Blick auf die Qualität der Ausbildung gebe es „große Einheit“ unter den Bischöfen. Auch für weitere Seelsorgende – etwa Pastoralreferentinnen und -referenten – sollen verbindliche Ausbildungsstandards formuliert werden.

Anzeige