Bischof Genn beklagt fehlende "solidarische Weltgesellschaft"

150.000 Euro Coronahilfe aus dem Bistum Münster für Lateinamerika

  • Das Bistum Münster unterstützt das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat mit einer Corona-Nothilfe von 150.000 Euro.
  • Bischof Felix Genn beklagte, es sei nicht gelungen, gegen die Pandemie als solidarische Weltgesellschaft vorzugehen.
  • Bereits zu Beginn der Pandemie hatte das Bistum Münster 100.000 Euro Corona-Hilfe an das Bistum Óbidos im Amazonasgebiet gegeben.

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Das Bistum Münster unterstützt das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat mit einer Corona-Nothilfe von 150.000 Euro. Davon gehen 80.000 Euro an die Caritas im brasilianischen Erzbistum Manaus am Amazonas, wie die Diözese und das Hilfswerk mit Sitz in Essen am Montag mitteilten. Die weiteren 70.000 Euro würden für Projekte in Mexiko, unter anderem mit Geflüchteten, eingesetzt.

"Die Corona-Pandemie muss ein Weckruf sein für mehr Solidarität und mehr Sorge für einander", erklärte der Münsteraner Bischof Felix Genn. Es sei nicht gelungen, gegen die Pandemie als solidarische Weltgesellschaft vorzugehen. "Nationale Interessen standen und stehen im Mittelpunkt. Das ist nicht nur unchristlich, sondern auch unklug."

 

Verbundenheit mit Mexiko und Brasilien

 

Das Bistum Münster unterhält bereits seit 1968 eine Partnerschaft mit dem mexikanischen Bistum Tula. Im brasilianischen Amazonas-Bistum Óbidos wirkt zudem der aus Visbek im Oldenburger Land stammende Franziskaner-Bischof Johannes Bahlmann. Seine Diözese hatte das Bistum Münster bereits zu Beginn der Pandemie mit 100.000 Euro für die Pandemie-Hilfe unterstützt.

Rund 42 Millionen Menschen haben sich laut Adveniat bisher in Lateinamerika und der Karibik mit dem Virus infiziert. Über 1,4 Millionen Menschen seien an und mit Corona gestorben.

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