Advents-Aktion auf 30 Rastplätzen mit politischen Forderungen

1700 Nikolaustüten für Brummifahrer: Bischof Genn packt bei KAB-Aktion an

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1700 Nikolaustüten haben Lkw-Fahrer von Mitgliedern der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) auf 30 Rastplätzen im Bistum Münster erhalten. Bischof Felix Genn unterstützte sie dabei - auch in politischen Forderungen.

Hashan telefoniert gerade per Video mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Litauen, als jemand von außen an sein Fahrerhaus klopft. Die Überraschung steht dem Berufskraftfahrer, der den gesetzlichen Ruhetag auf dem Rastplatz Münsterland-Ost verbringt, ins Gesicht geschrieben. Münsters Bischof Felix Genn und Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) überreichen dem Osteuropäer eine Nikolaus-Tüte – vollgepackt mit Schokolade, Plätzchen und Mandarinen, Duschgel, Rasierzeug und Papiertaschentüchern. Eine Karte mit „Danke“ in 13 Sprache, zieht der Lkw-Fahrer aus der Tüte. Die Freude in seinen Augen zeigt: Die Botschaft ist – trotz sprachlicher Barrieren – angekommen. 

„Wir wollen uns mit den kleinen Geschenken bei den Lkw-Fahrern für ihre Arbeit bedanken“, beschreibt Sigrid Audick, stellvertretende Diözesanvorsitzende, die Idee hinter der Aktion „Nikolaus im Fahrerhaus“. Rund 1700 Tüten haben die Mitglieder der 26 KAB-Ortsgruppen mit gespendeten Leckereien und praktischen Alltagsgegenständen gepackt und verteilen sie am zweiten Adventssonntag auf rund 30 Rastplätzen im Bistum. 

KAB: Gleicher Lohn auf gleichen Autobahnen

Schirmherr Bischof Genn, der schon beim Befüllen der Tüten mitgeholfen hatte, packt auch beim Verteilen auf dem Rastplatz an der A1 mit an. Er unterstützt damit auch die Forderung der KAB nach besseren Arbeitsbedingungen vor allem von osteuropäischen Lkw-Fahrern. „Wir bekommen hier konkrete Einblicke in die Arbeitsbedingungen der Fahrer“, erklärt Genn und zeigt sich bewegt von den kurzen Gesprächen mit den Männern aus Usbekistan, Kroatien und der Ukraine, die teils wochenlang von ihren Familien getrennt sind und auf kleinstem Raum leben müssen.

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit auf der gleichen Autobahn“ lautet die Forderung des Verbandes, der sich politisch für eine Verbesserung der Situation einsetzt. „Wer auf deutschen Autobahnen für deutsche Unternehmen fährt, muss auch die hier üblichen Arbeits- und Entlohnungsbedingungen erhalten“, betont Richard Kretschmann vom KAB-Stadtverband Münster, bevor er sich mit seinen Verbandskolleginnen und -kollegen auf den Weg zum nächsten Fahrerhaus macht, um einem weiteren Berufskraftfahrer „Danke“ zu sagen. 

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