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Die Tafeln in Deutschland werden 25 Jahre alt. Ihr Bundesverband warnt vor einem rasanten Anstieg der Altersarmut. Mittlerweile sei etwa jeder vierte Tafel-Kunde Rentner.
Der Bundesverband der Tafeln warnt vor einem rasanten Anstieg der Altersarmut. Mittlerweile seien rund 350.000 Tafel-Kunden Rentner – das sei etwa jeder Vierte, sagte Verbandsvorsitzender Jochen Brühl am Donnerstag in Berlin.
Hinzu komme eine wachsende Zahl von 50- bis 60-Jährigen ohne sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. „Das wird uns noch um die Ohren knallen“, prognostizierte Brühl. Ebenso erschreckend sei die große Anzahl von Kindern und Jugendlichen. Die Tafel-Bewegung in Deutschland wird in diesem Jahr 25 Jahre alt.
1,5 Millionen Kunden – 60.000 Helfer
Brühl sagte, die Tafeln würden weiterhin ihren Beitrag für mehr Humanität und Solidarität leisten. Viele Tafeln böten viel mehr als Lebensmittel. Sie versorgten Bedürftige mit Kleidung, Haushaltswaren und Möbeln. Gleichzeitig schafften sie Raum für Begegnung.
Laut Verband gibt es bundesweit 930 Tafeln mit 2.500 Ausgabestellen, die rund 1,5 Millionen Hilfsbedürftige versorgen. Viele Tafeln werden von Initiativen aus Kirchengemeinden oder von Caritasverbänden getragen. Genaue Zahlen lassen sich kaum ermitteln, da es eine Vielzahl kirchlicher Träger gibt. Rund 60.000 Freiwillige engagieren sich laut Verband bei den Tafeln. Etwa 70 Prozent der Helfer seien im Rentenalter.