Angebot der drei Pfarreien kommt an

42.000 Euro Gewinn, 50 Ehrenamtliche - Coesfelder Möbelladen hat Erfolg

  • Mehr als 50 Ehrenamtliche sind im kirchlichen Möbelladen in Coesfeld engagiert.
  • 2022 wurde so ein Überschuss von 42.000 Euro erwirtschaftet.
  • Der Möbelladen ist ein Projekt der drei katholischen Pfarreien in Coesfeld.

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Mehr als 50 Ehrenamtliche und einen Überschuss von rund 42.000 Euro im vergangenen Jahr – das ist die stolze Bilanz des Möbelladens in Coesfeld. „Es war ein überdurchschnittlich gutes Jahr. In 2021 haben wir rund 8.000 Euro eingenommen“, berichtet Anne Sandscheiper. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Ewald sowie den Eheleuten Gertrud und Michael Quiel freut sich die Letteranerin über diese positive Entwicklung, denn die beiden Ehepaare haben vor zwölf Jahren den Möbelladen aus der Taufe gehoben.

Das Projekt der drei Coesfelder Pfarreien schreibt eine echte Erfolgsgeschichte, wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet. Für kleines Geld können in der Halle gespendete Möbel und Haushaltswaren erstanden werden. Das ist nachhaltig. Der erzielte Überschuss geht wiederum an unterschiedliche gemeinnützige Zwecke. So profitieren beispielsweise das Hospiz Anna Katharina in Dülmen oder die Dasein-Hospizbewegung in Coesfeld von dem Engagement der vielen Ehrenamtchtlien und auch Ferienlager der Messdiener oder die Gemeindecaritas der Pfarreien werden unterstützt. „Wir schauen rund um uns herum. Manchmal tragen auch Ehrenamtliche Dinge an uns heran“, erklärt Anne Sandscheiper.

Möbelladen freitags und samstags geöffnet

Haushaltswaren und Möbel sind sehr gefragt.
Haushaltswaren sind ebenso bei den Kundinnen und Kunden gefragt, wie verschiedene Möbel. | Foto: Michaela Kiepe (pbm)

Freitagsnachmittag und Samstagsvormittag hat der Möbelladen geöffnet. In dieser Zeit ist immer viel zu tun. In der Halle, in der zahlreiche gebrauchte Möbel von Polstergarnituren über Tische und Schränke stehen, schauen sich einige Kunden um. Ein Paar interessiert sich für eine Schlafcouch. Zwei Ehrenamtliche erklären ihnen nicht nur, wie aus der Couch mit wenigen Handgriffen ein Bett wird, sondern räumen kurzerhand andere Möbel zur Seite und setzen ihre Informationen in die Tat um. Ein paar Schritte weiter schauen sich andere bei den Haushaltswaren um. Im Angebot: Gläser, Geschirr und Dekorationen aus Glas.

Am Eingang wird gerade der Bulli beladen, um sperrige Teile an Kunden auszuliefern, die ansonsten keine Möglichkeit haben, ihren Einkauf nach Hause zu bekommen. Und zeitgleich klingelt im Büro das Telefon. Eine Frau möchte gern Möbel spenden. Gertrud Quiel spricht mit ihr und bittet sie, mit einem Foto vorbeizukommen. „Wir nehmen nur das an, was wir auch wieder verkaufen können, denn unsere Lagerkapazitäten sind beschränkt“, erläutert sie nach dem Telefonat. Und bei einer großen Schrankwand müssten sie auch schon mal absagen.

Viele Geflüchtete unter den Kunden

Insgesamt engagieren sich mehr als 50 Ehrenamtliche.
Insgesamt engagieren sich mehr als 50 Ehrenamtliche bei dem Angebot der drei Coesfelder Pfarreien. | Foto: Michaela Kiepe (pbm)

Zu den Kunden gehören viele Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten: aus der Ukraine, aus Syrien, aus Afghanistan, aus Pakistan, Nigeria und weiteren Ländern. „Da ergeben sich immer wieder Gespräche, über die wir Brücken bauen. Eine Sprach-App hilft uns dabei. Aber es engagieren sich auch immer wieder Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund, die übersetzen können“, berichtet Anne Sandscheiper. Dabei würden sie eng mit der Flüchtlingshilfe zusammenarbeiten. „Wir bekommen viel mit, wie es ihnen geht. Einige konnten wir auch als Plusjobber beschäftigen, die es dann in den ersten Arbeitsmarkt geschafft haben. Manche kommen trotzdem weiterhin und helfen an den Samstagen“, freut sie sich über die gewachsene Verbindung.

Manche Ehrenamtliche aus dem Team sind von Anfang an dabei. „Als Rentner wollte ich mich 
immer schon engagieren. Das hier ist genau passend für mich und ich habe mich sofort 
wohlgefühlt“, sagt einer von ihnen. Ein anderer fügt hinzu: „Es macht Spaß. Wir können gut 
unsere handwerklichen Kenntnisse anwenden. Zudem spüren wir immer wieder die Dankbarkeit der Menschen.“

Ehrenamtliche wollen Menschen helfen

Auch die beiden engagierten Ehepaare sind mehr als zufrieden mit der Entwicklung des Angebots. „Viele wissen gar nicht, dass es ein kirchliches Projekt ist. Aber uns ist es ein Anliegen, Menschen in Not zu helfen“, sagt Anne Sandscheiper.

Und Gertrud Quiel fügt hinzu: „Und wir merken, dass da jemand von oben mitwirkt. Denn bei allen Problemen ging es immer weiter. Das nimmt einem die Sorge und Unruhe.“ Und wie heißt es so schön: „Der liebe Gott tut nichts als fügen.“

Zum Hintergrund des Artikels: Ob Schulen, Büchereien, Ferienfreizeiten, Sucht- und Schuldnerberatungen, Kindertageseinrichtungen, Hospize, Kulturveranstaltungen, Wohnen für Menschen mit Behinderungen… – die katholische Kirche im Bistum Münster hat zahlreiche Angebote, die von Menschen jeden Alters nachgefragt und genutzt werden. In vielen Feldern kirchlichen Engagements ist die Nachfrage im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen oder bleibt auf einem hohen Niveau stabil. Beispiele dazu finden sich auf www.bistum-muenster.de/kirche-ist-mehr.

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