Pastoralreferent Thorsten Neuhaus über die hohe Resonanz

7 Freizeiten mit 560 Teilnehmenden - das Erfolgsrezept in Lüdinghausen

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In gleich sieben Ferienfreizeiten erleben rund 560 Kinder und Jugendliche aus Lüdinghausen und Seppenrade in den nächsten Tagen und Wochen Gemeinschaft und eine Reise des Entdeckens. Dass die Nachfrage so groß ist, hat seine Gründe, erklärt der Pastoralreferent der Pfarrei St. Felizitas in Lüdinghausen, Thorsten Neuhaus, im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“ ebenso wie die erstaunliche Zahl von mehr als 150 Leiterinnen und Leitern, die die kirchlichen Freizeiten begleiten.

Herr Neuhaus, rund 560 Kinder und Jugendliche haben sich zu den Ferienfreizeiten Ihrer Pfarrei St. Felizitas in Lüdinghausen und Seppenrade angemeldet. Eine stolze Zahl. Worin liegt das Geheimnis eines solchen Zuspruchs?

Ein Geheimrezept gibt es da nicht. Fakt ist: Die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit in Lüdinghausen und Seppenrade ist wirklich umfangreich und vielfältig. Natürlich freuen wir uns auch über den großen Zuspruch von so vielen Kindern und Jugendlichen und sind darüber auch sicherlich etwas stolz. Zu diesem Erfolg tragen wahrscheinlich mehrere Faktoren bei. Allem voran ist da das großartige Engagement der vielen ehrenamtlichen Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter zu nennen, die jedes Jahr sehr viel Zeit investieren und viel Wert auf ein abwechslungsreiches und spannendes Programm legen. Außerdem ist uns eine einladende Atmosphäre wichtig, in der sich die Kinder und Jugendlichen wohl und willkommen fühlen. Was die Kinder dann so bei uns erleben, berichten sie dann ihren Eltern, was wiederum zu positiver Mundpropaganda führt. 

Worauf dürfen sich die Kinder in den nächsten Tagen und Wochen freuen?

Auf jeden Fall auf ein breites und spannendes Angebot! Ob nun als „Ferien vor Ort“ mit der Stadtrand- oder Dorfranderholung – die aber auch viele Tagesausflüge machen – oder mit der Katholischen jungen Gemeinde, die nach Österreich fährt und die mit allen Teilnehmenden in den Bergen wandern geht. Jede Freizeit hat so ihr besonderes Steckenpferd, und da ist für jeden etwas dabei. Es ist aber nicht nur jede Menge Action und Spaß geplant, sondern wir legen auch großen Wert auf Gemeinschaft. Uns ist wichtig, dass die Kids neue Freunde finden, zusammenarbeiten und den Teamgeist spüren. Die geplanten Spiele zielen darauf ab, den Zusammenhalt zu stärken und den Kindern nebenbei auch wichtige soziale Skills beizubringen.

Mehr als 150 Leiterinnen und Leiterin begleiten die Kinder und führen durch das Freizeitprogramm. Wie gewinnen Sie eine so hohe Zahl von freiwillig Engagierten?

Thorsten Neuhaus
Thorsten Neuhaus ist Pastoralreferent in der Pfarrei St. Felizitas in Lüdinghausen und Seppenrade im Kreis Coesfeld. | Foto: privat

Wir haben sieben verschiedene Leiterrunden, die alle jeweils eine Freizeit in den Sommerferien veranstalten. Diese Leiterrunden sind schon seit längerem „im Geschäft“ und dementsprechend sehr erfahren. Letztlich gewinnen die Leiterrunden ihre Mitglieder selbst, indem sie Jugendliche, die immer als Teilnehmende mit dabei waren, als Neuleiter rekrutieren. Neuleiter, die selbst als Teilnehmer viele Jahre mit ins Lager gefahren sind, bringen oft eine hohe Motivation mit. Ich als Hauptamtlicher kann letztlich nur für gute Bedingungen sorgen, sodass die ehrenamtlichen Gruppenleiter ihr Potential voll ausschöpfen können und es leichter bei der Planung und Organisation haben. Nicht zuletzt versuche ich die Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer zu würdigen, indem ich sie besuche. Gern feiere ich mit allen dann im Lager einen Gottesdienst.

Welche Resonanz bekommen Sie von den Eltern auf die Angebote der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit?

Die Eltern schätzen die vielfältigen Möglichkeiten, die wir ihren Kindern bieten, und erkennen den Wert für deren Entwicklung. Sie sehen auch, dass die Ferienfreizeiten eine Bereicherung für das Leben ihrer Kinder sind, weil sie in einer unterstützenden Umgebung neue Erfahrungen sammeln und ihre Talente entdecken können. Die Begeisterung, die ihre Kinder dann aus den Ferienfreizeiten mit nach Hause bringen, schwappt oft auf die Eltern über und die drücken dann ihren Dank gegenüber den Gruppenleitern aus. Das freut mich besonders, weil es den Gruppenleitern viel Bestätigung gibt.

Mit dem Erscheinungsbild der Kirche ist es derzeit nicht zum Besten bestellt. Die Kirchenaustritte steigen vielerorts dramatisch. Was motiviert Sie und das große Leitungsteam, ein so umfangreiches Freizeitprogramm auf die Beine zu stellen?

Klar, die Kirche hat momentan nicht den besten Ruf, und die Zahl der Kirchenaustritte lässt uns nicht kalt. Auch die vielen strittigen Baustellen in der Kirche sind durchaus Thema bei den ehrenamtlichen Gruppenleitern. Trotzdem lassen sie sich nicht entmutigen. Ich denke, das hängt damit zusammen, dass sie spüren, dass ihre Angebote und Freizeitprogramme einen echten Mehrwert für die jungen Menschen haben. Das Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen eine Gemeinschaft zu bieten, in der sie sich wohlfühlen und sich selbst entdecken können. Und ich denke, mit dem bunten Mix an Aktivitäten und Angeboten zeigen wir auch, dass Kirche nicht nur aus langweiligen Gottesdiensten besteht, sondern auch ein Ort ist, an dem jede und jeder unvergessliche Erfahrungen sammeln kann.

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