Geschäftsführer Matthias Kaiser lädt zum Austausch ein

Wie das Kreisdekanat Steinfurt Ehrenamtliche besser fördern möchte

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Freiwillig Engagierte stehen dafür, Gutes zu tun. Viele zeigen dabei Gesicht für die Kirche und geben ihr ein Profil. Welchen Stellenwert ehrenamtliches Engagement in der Kirche hat und welche Hilfen die Engagierten wünschen, darüber wird im Kreisdekanat Steinfurt bei einem Tag der „Engagementförderung“ am 9. September 2023 in Rheine-Bentlage gesprochen. Was es mit dem Treffen auf sich hat, erläutert der Organisator, Kreisdekanatsgeschäftsführer Matthias Kaiser, im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“.

Herr Kaiser, Sie laden zu einem Tag „Engagementförderung“ ein. Wozu dient dieses Treffen?

Die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement ändern sich genauso wie das Engagementverhalten von Menschen. Das klassische „Ehrenamt“ gibt es beispielsweise zunehmend weniger, während projektorientiertes Engagement für viele sehr attraktiv ist. Diese Veränderungen betreffen sowohl Hauptamtliche in Pfarreien, Verbänden und Einrichtungen, in den ehrenamtliches Engagement möglich ist, als auch die Menschen, die sich dort freiwillig engagieren. Mit der Veranstaltung wollen wir diese Veränderungen und die verschiedenen Blickwinkel von Haupt- und Ehrenamtlichen darauf bewusst in den Blick nehmen.

Erwähnt wird in der Einladung die Vielfalt der kirchlichen Engagementlandschaft im Kreis Steinfurt. Worin liegen die Stärken kirchlichen Einsatzes? Wo gibt es Lücken?

Matthias Kaiser
Matthias Kaiser ist Kreisdekanatsgeschäftsführer des Kreisdekanats Steinfurt. | Foto: privat

Die katholische Kirche im Kreis Steinfurt ist lebendig und vielfältig. Von Horstmar bis Hopsten und von Westerkappeln bis Wettringen engagieren sich viele Menschen in den unterschiedlichsten kirchlichen Bereichen – in Pfarrgemeinden, in Jugendverbänden, in der verbandlichen Caritas, in stationären Einrichtungen und ambulanten Diensten bis hin zu besonderen Angeboten wie zum Beispiel der Notfallseelsorge oder im Hospizwesen. Dieses Engagement stellt eine große Vielfalt dar, mit der sowohl das kirchliche als auch das gesellschaftliche Leben im Kreis Steinfurt enorm bereichert und gestärkt wird. Gleichwohl ist dies kein Selbstläufer, und angesichts der sich verändernden kirchlichen, gesellschaftlichen und persönlichen Rahmenbedingungen muss geschaut werden, wo und wie freiwilliges Engagement auch künftig ein Gewinn für alle sein kann.

Zur Sprache kommen soll die Ehrenamtskoordination. Was sind die Vorteile einer solchen Vernetzung?

Ehrenamtskoordination ist ein Instrument der Engagementförderung. Was das bedeutet, wie das konkret aussehen kann und welche Vorteile dies bringt, wird auf der Veranstaltung am 9. September vorgestellt. Da möchte ich jetzt nicht zu viel vorwegnehmen und lade dazu ein, an der Veranstaltung teilzunehmen. Dort wird es zur Ehrenamtskoordination sowohl grundsätzliche Impulse geben als auch konkrete Praxisbeispiele vom Caritasverband Steinfurt sowie vom Sozialdienst katholischer Frauen Ibbenbüren.

Wie kann freiwilliges Engagement gefördert werden?

Wir haben die Veranstaltung, die wir als Kreisdekanat gemeinsam mit dem Bischöflichen Generalvikariat und dem Diözesan-Caritasverband durchführen, unter den Titel „Vom Bitten zum Bieten“ gestellt. Meiner Meinung nach liegt darin die Möglichkeit und die Chance für eine zeitgemäße Engagementförderung. Denn es geht nicht nur darum, dass die Aufgaben einer Pfarrei, einer Einrichtung oder eines Verbandes mit Hilfe von Ehrenamtlichen erfüllt werden können. Es geht auch um ein attraktives Betätigungsfeld, in dem sich freiwillig Engagierte wohlfühlen oder wo sie eine für sich sinnvolle und bereichernde Tätigkeit ausüben können. Dabei haben die Bedarfe des „Anbieters“ genauso ihre Berechtigung wie die Bedürfnisse der freiwillig Engagierten. Dies sollte gefördert werden.

Auch im Kreisdekanat Steinfurt entstehen die neuen Pastoralen Räume als verstärkte Zusammenarbeit unter den Pfarreien. Wie schätzen Sie die Bereitschaft von Ehrenamtlichen ein, im überörtlichen Raum aktiv zu bleiben oder zu werden?

Menschen, die sich einbringen, möchten sich mit ihrem Engagement identifizieren. Diese Identifikation geschieht zunächst auf der kleineren, lokalen Ebene. Und das ist auch wichtig und richtig so. Darüber hinaus kann es aber auch eine Identifikation mit einem überörtlichen Engagement geben, weil dies einen Mehrwert bieten kann, der lokal sonst nicht oder nicht mehr erreichbar ist. Dann können Kooperationen und Vernetzungen im pastoralen Raum oder auch im Kreisdekanat hilfreich sein, weil sie etwas ermöglichen, was sonst nicht möglich wäre. Wem dies ein Anliegen ist und wer hier diesen Mehrwert sieht, der engagiert sich teilweise auch jetzt schon in überörtlichen Bezügen.

Am 9. September ist im Bildungshaus Gertrudenstift in Rheine-Bentlage eine Veranstaltung zur „Engagementförderung“. Eingeladen sind hauptberuflich und freiwillig Engagierte aus Pfarreien, Caritas, Verbänden und Einrichtungen. Unter dem Titel „Vom Bitten zum Bieten“ geht es um die kirchliche Engagementlandschaft im Kreis Steinfurt und um Instrumente der Engagementförderung. Informationen unter www.kreisdekanat-steinfurt.de/engagementfoerderung.

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