In Ibbenbüren reicht der Platz nicht aus

Aufnahmestopp bei SKF-Tafel: Zu große Nachfrage für zu kleinen Raum

  • Die Tafel des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) in Ibbenbüren hat einen Aufnahmestopp für Alleinstehende bekannt gegeben.
  • Für die stark ansteigende Nachfrage ist der kostenlose Raum des Angebots zu klein geworden.
  • Lebensmittel und Ehrenamtliche gibt es genug.

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Die Tafel des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) in Ibbenbüren nimmt keine Alleinstehenden mehr als Kunden auf. Grund für die Maßnahme bei den stetig steigenden Anfrage-Zahlen ist in erster Linie die Raumnot. „Unsere Lebensmittelsituation ist derzeit nicht schlecht, ausreichend ehrenamtliche Helfer gibt es auch“, sagte die für die Tafel zuständige Koordinatorin des SKF, Barbara Beradis. „Wenn uns in Ibbenbüren größere, für unsere Kunden erreichbare Räume zur Verfügung stehen würden, könnten wir sicher über eine Ausweitung unseres Angebotes nachdenken.“

Derzeit ist die Tafel in einem verbandseigenen, kleinen Raum in zentraler Lage unterbracht. Miete fällt nicht an. Das ist für das rein spendenfinanzierte Angebot entscheidend. „Unsere Kapazitäten-Grenze ist aber erreicht“, sagte Beradis. „Wir können nicht immer mehr und mehr in unsere Kunden-Liste aufnehmen – das ist organisatorisch nicht mehr tragbar und wäre für den großartigen Einsatz der 65 Ehrenamtlichen nicht mehr zu rechtfertigen.“

Verdoppelung der Kundenzahl in Ibbenbüren

Die SKF-Tafel hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach auf die stark steigende Nachfrage reagiert. Waren es bei der Gründung im Jahr 2019 noch etwa 900 Menschen, die über sie versorgt werden konnten, stieg die Kundenzahl kontinuierlich auf jetzt etwa 1.700 Personen. Zunächst wurde das Angebot von zwei auf vier Tage erweitert. Dann gingen die Organisatoren auf einen Zwei-Wochen-Rhythmus über, um die Besuche der Kunden weiter verteilen zu können.

Jetzt aber reichen auch diese Maßnahmen nicht mehr aus. Denn gerade durch den Zuzug ukrainischer Flüchtlinge ist die Zahl der Bedürftigen in den vergangenen Monaten noch einmal sprunghaft gestiegen, sagt Beradis. „Sie sollen aber weiterhin alle zwei Wochen mit gut gefüllten Taschen heimgehen können.“ Das ist aber nur möglich, wenn das Angebot zeitlich so geregelt und gut durchorganisiert bleibt. Schlangen sollen sich nicht bilden, eine Überfüllung des Raumes vermieden werden. Jeder Kunde bekommt deshalb einen festen Termin.

Schmerzhafter Kompromiss der Tafel in Ibbenbüren

Der Aufnahmestopp für Alleinstehende ist ein schmerzhafter Kompromiss, sagt Beradis. „Wir waren gezwungen, einen Schnitt zu machen.“ Bei Menschen, die keine Familienangehörigen mitversorgen müssen, sehen die Verantwortlichen der Tafel noch die größte Flexibilität für andere Hilfsangebote. „Wir lassen da keinen im Regen stehen und helfen bei der Vermittlung, wie etwa an unsere Suppenküche.“

Bei Härtefällen sind Ausnahmen beim Aufnahmestopp möglich. Beradis hofft, dass die Maßnahme nur eine vorübergehende sein muss. „Vielleicht gibt es ja jemanden in Ibbenbüren, der ein leeres Gebäude oder eine Halle kostenlos zur Verfügung stellen kann.“

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