Ehrenamt in Ferienfreizeiten (3) - von Ameland

98 Patienten täglich - das erleben die Malteser auf der Insel Ameland

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Was wären die beliebten Ferienfreizeiten für Kinder ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer? Auch in diesen Wochen schlagen sie sich wieder Nächte um die Ohren, verbringen unzählige Stunden mit Telefonieren und Organisieren, rühren in überdimensionalen Kochtöpfen, trösten bei Heimweh und kleben Pflaster. Stellvertretend stellen wir in dieser Woche Engagierte vor. Heute: Sebastian Barkemeyer, Mitarbeiter im Sanitätsteam auf der Insel Ameland.

Neben vielen engagierten Betreuern, Lagerköchen und einem Pastoralteam schicken die Malteser in den Sommerferien für sechs Wochen einen Sanitätsdienst auf die Ferieninsel Ameland. Jede Woche hat ein Team aus sechs Personen die Verantwortung für die Sanitätsstation. In der ersten Ferienwoche ist Sebastian Barkemeyer eine der sechs Personen, die leichte Beschwerden und Verletzungen betreuen.

Sebastian Barkemeyer kennt die Insel gut: Schon als Kind ist der 39-Jährige mit einer Ferienfreizeit nach Ameland gefahren. Später wurde er Betreuer, dann war er als Jugendreferent auch für Ferienfreizeiten zuständig.

98 Patientenkontakte täglich

Mit einem Generationenwechsel beim Malteser-Sanitätsteam hat er dann die Chance genutzt, über den Sanitätsdienst nach Ameland zu fahren. Für die Zeit auf der Insel muss Sebas­tian Barkemeyer Urlaub nehmen. Er engagiert sich gern für den Sanitätsdienst. Auch weil er weiß, dass er und die anderen im Team gebraucht werden.

„Wir haben das mal ausgerechnet. Durchschnittlich hatten wir im letzten Jahr 98 Patienten-Kontakte. Täglich“, sagt Barkemeyer. Die Beschwerden, mit denen die Kinder und Jugendlichen zur Sanitätsstation kommen, seien meist harmlos. „Bauchschmerzen, Heimweh oder eine Erkältung.“

Der Inselarzt von Ameland schaut vorbei

Vermehrt kämen aber auch Teilnehmer von Ferienfreizeiten mit Zeckenbissen und Verbrennungen von Quallen zur Sanitätsstation. „Nach Corona haben, glaube ich, auch viele einen Sonnenbrand unterschätzt.“ Bei Beschwerden, die durch die Mitarbeiter des Sanitätsdienstes gelindert werden können, sei kein Arzt anwesend. „So entlasten wir auf Ameland das Gesundheitssystem“, erklärt Barkemeyer.

„Und für die Fälle, bei denen besser nochmal ein Arzt drüberschauen sollte, haben wir täglich eine Sprechstunde mit dem Inselarzt in unserer Sanitätsstation.“ Natürlich gebe es auch Ausreißer: „Eine Schere in der Hand oder ein unglücklicher Sturz aus dem Bett sind auch mal dabei“, so Barkemeyer.

Teamgeist auf Ameland ist toll

Viel Arbeit also für den Ehrenamtlichen. Doch neben dem Alltag im Sanitätsdienst sieht er auch den Strand und das Meer. „In unserem Team wechseln wir uns immer ab. Drei Personen haben Dienst, die anderen drei haben frei, machen dann aber auch mal das Mittagessen.“

Der Teamgeist in der Station und die Zusammenarbeit mit den Lagern ist einfach toll, schwärmt der 39-Jährige. Besonders freue ihn immer wieder, wie er mit Kleinigkeiten schon eine Menge bewegen könne. „Oftmals sehen wir die kleinen Patienten nur einmal. Wenn ich ein Kind mit Bauchschmerzen in der Station begrüße, und der junge Patient sich mit einer Handpuppe und einem Lächeln im Gesicht verabschiedet, dann weiß ich, wofür ich das mache.“

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