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Neun Lagerplätze auf der Insel Ameland haben während der Corona-Pandemie ihren Betrieb für Freizeiten eingestellt. Wird nun der Platz für die Ferienfreizeiten aus dem Bistum Münster knapp? Der Münsteraner Pfarrer und Leiter des Katholischen Ferienwerkes Ameland, Karsten Weidisch, ist sich sicher, dass die Lagerschließungen bislang noch keine großen Auswirkungen auf die Ferienfreizeiten haben. „Alle fünf Jahre entbrennt auf der Insel eine Diskussion darüber, wie sich Ameland in Zukunft touristisch ausrichten soll“, berichtet er gelassen.
Es gebe zwei Fraktionen unter den Insulanern: Die einen wollen mehr den gehobeneren Tourismus, die anderen sehen in den Lagerkindern die künftige Generation der erwachsenen Touristen auf der Insel. „Man muss jetzt schauen, wie der Prozess auf der Insel weitergeht. Wenn zehn weitere Lager schließen, wird es natürlich schwierig.“
Weidisch: Überlappung der Ferienzeiten ein Problem
Karsten Weidisch ist Pfarrer in Münster und Vorsitzender des Katholischen Ferienwerkes Ameland.
Gleichzeitig verringert sich auch die Anzahl der Freizeiten im Bistum Münster: „Durch einige Fusionen in den Pfarreien wurden ja auch die Ferienfreizeiten weniger“. Und das gleiche sich dann mit den Schließungen der Lagerplätze wieder aus. Probleme würden aber dann entstehen, wenn die Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zur selben Zeit Ferien hätten. „Dieser Fall tritt in diesem und nächsten Jahr auf. Dann können die Freizeiten nur 12 oder 13 Tage verreisen.“ Statt der üblichen 14 Tage.
Der Ameland-Fan Weidisch betont, dass die Freizeiten aktuell vielmehr höhere Preise bei ihren Ausgaben in Kauf nehmen müssten. So seien die beliebten Treckerfahrten an der Küste sehr teuer geworden. Die Konsequenz sei, dass Lager künftig solche Aktivitäten überdenken müssten, um die Kosten nicht explodieren zu lassen. Doch Weidisch relativiert: „Auch die Freizeiten im Sauerland sind teurer geworden. Mit den Preissteigerungen haben gerade alle zu kämpfen.“
Ferienfreizeiten auf Ameland haben in den Pfarreien im Bistum Münster einen hohen Stellenwert. Aus keiner anderen deutschen Diözese fahren so viele Kinder auf die holländische Insel. Häufig sind die zwei Wochen der Höhepunkt ihrer Sommerferien. Das erste Mal ohne Eltern im Ausland, neue Freundschaften und das Lernen in einem Team zu arbeiten: Wer schon einmal auf einer Ferienfreizeit dabei war, erzählt meist sein ganzes Leben von den vielen Abenteuern. Aber haben Ferienfreizeiten auf Ameland eine Zukunft? Karsten Weidisch, Pfarrer in Münster und Leiter des Ferienwerkes Ameland, über seine Sicht auf die Entwicklungen der Insel.