Bertram Meier nimmt Bezug auf Johannes Paul II.

Augsburger Bischof sieht keine Perspektive für Frauenweihe

  • Der Augsburger Bischof Bertram Meier sieht keine Chance, Frauen zu katholischen Weiheämtern zuzulassen.
  • Dabei bezieht er sich auf ein Schreiben von Papst Johannes Paul II. von 1994.
  • Frauen, so Meier, könnten „vieles auch ohne Weiheamt machen“.

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Der Augsburger Bischof Bertram Meier sieht keinen Spielraum für die Zulassung von Frauen zu katholischen Weiheämtern. „Die Frauenfrage muss innerhalb der dogmatischen Vorgaben behandelt werden“, sagte Meier in einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ in Würzburg mit Blick auf aktuelle Reformdebatten.

Für ihn sei das Weihesakrament an das Schreiben „Ordinatio Sacerdotalis“ (1994) gebunden. Damals hatte Papst Johannes Paul II. erklärt, die katholische Kirche habe keinerlei Vollmacht, Frauen die Priesterweihe zu spenden. Diese Entscheidung sei endgültig.

Völliger Umbau nicht möglich

Der Bischof verwies darauf, dass Frauen „vieles auch ohne Weiheamt machen“ könnten. „Ich selbst habe viele Frauen in wichtige Positionen in der Diözese geholt: Eine Amtsleiterin leitet das Bischofshaus. Eine Pastoralreferentin leitet das Seelsorgeamt. Ich selbst lasse mich auch von Frauen beraten.“

Zur Diskussion um Strukturreformen sagte Meier, die Kirche müsse für Strukturen sorgen, „die es uns ermöglichen, das Evangelium glaubwürdig anzubieten“. Ein völliger Umbau des „Systems Kirche“, bei dem kein Stein auf dem anderen bleibe, gehe aber nicht. Die Kirche müsse „wieder stark werden in puncto Menschlichkeit“. Ein Christ lebe in und mit der Welt, „aber er muss sich auch gegen die Welt stellen. Auch das ist Evangelium.“

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