Christen in Rheine entdecken durch Corona-Krise neue Möglichkeiten

Bibelteilen übers Telefon - und die Botschaft geht tiefer

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Die Corona-Kontaktsperre beendete ihren regelmäßigen Austausch über die Heilige Schrift. Doch als der Bibelkreis in Rheine begann, Gottes Wort übers Telefon zu meditieren, machten alle eine erstaunliche Entdeckung.

Der seit einigen Jahren existierende Bibelteilen-Kreis der Herz-Jesu-Gemeinde in Rheine stand mit Beginn des Corona-Lockdowns plötzlich vor einem Problem: Sollten zusätzlich zu den Gottesdiensten auch diese einmal monatlich stattfindenden Treffen ausfallen, bei denen die Mitglieder nicht nur intensiv über das Tages-Evangelium nachdenken, sondern auch durch den Austausch darüber in ihrer Glaubensgemeinschaft bestärkt und für ihre persönliche Lebensgestaltung inspiriert werden?

„Wir haben uns entschieden, das Bibelteilen über eine Telefonkonferenz weiterzuführen“, sagt Gabriele Conermann. Auch sie hatte bislang keine Erfahrungen mit dieser Technik. Doch sie sagt nach einigen telefonischen Verabredungen: „Trotz der fehlenden räumlichen Nähe stellt sich durch die üblichen sieben Schritte des Bibelteilens sofort die persönliche Vertrautheit ein. Das Hinhören auf Gottes Wort und aufeinander wurde sogar intensiver wahrgenommen als sonst.“ Ihre Erfahrung: „Der persönliche Austausch gewinnt an Tiefe.“

 

Gemeinsamer Gesang übers Telefon klappt nicht

 

Ein kleiner Wermutstropfen sei allerdings der Versuch gewesen, gemeinsam zu singen, sagt Conermann: „Durch akustische Verzerrungen erinnert das Ergebnis eher an den bekannten Fronleichnamsprozessions-Effekt: Einige sind mit der Strophe schon fertig, während andere mit der zweiten Zeile beginnen.“

Das habe aber eher für Erheiterung in der Gruppe gesorgt und für den gemeinsamen Entschluss, auch zu Beginn und am Ende der Treffen meditativen Texten oder Segensgebeten den Vorzug zu geben, sagt Conermann.

 

„Das machen wir jetzt jede Woche“

 

Schon nach dem ersten Treffen seien sich alle Teilnehmenden einig gewesen: „Das machen wir jetzt jede Woche.“ Über die neue Art des Zusammenseins sagt das engagierte Gemeindemitglied: „Wer hätte es für möglich gehalten, dass in dieser schwierigen Zeit, in der Gottesdienste nur eingeschränkt möglich sind und Gemeindemitglieder nicht in Gruppen zusammenkommen können, so schöne Alternativen für das gemeinsame Hören des Wortes Gottes entdeckt werden können?“

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