Bischofskonferenz vom 14. bis 18. November im Vatikan

Bischof Genn zum Ad-limina-Besuch beim Papst: Synodaler Weg im Fokus

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Während des Ad-limina-Besuchs vom 14. bis 18. November berichten die deutschen Bischöfe im Vatikan Papst Franziskus und der Kurie über die Situation der katholischen Kirche in Deutschland. Wie der Besuch abläuft, erläutert der Münsteraner Bischof Felix Genn.

Herr Bischof, was ist unter dem Begriff „Ad limina“ zu verstehen?

„Ad limina“ heißt: Bei den Schwellen der Apostel. Das bedeutet: Alle fünf Jahre ist vorgesehen, dass die Bischöfe zu den Apos­telgräbern in Rom pilgern und damit auch eine Begegnung mit dem Nachfolger des heiligen Petrus haben.

Das hat sich aber geändert, denn angesichts der großen Zahl der Bischöfe in der Weltkirche ist der Rhythmus von fünf Jahren nicht einzuhalten. Wir waren zuletzt 2015 beim Heiligen Vater – das heißt, es sind mittlerweile schon sieben Jahre vergangen. Das hat sich dann in zweierlei Hinsicht ausgeweitet: Zum einen ist es nicht nur eine Begegnung mit dem Papst, sondern auch mit den Verantwortlichen der römischen Kurie, also den „Ministerien“ der einzelnen Abteilungen des Vatikans. Zum anderen ist es auch nicht mehr der Besuch eines einzelnen Bischofs mit den Weihbischöfen, sondern der gesamten Bischofskonferenz.

Liegt der Grund dafür in der Effizienz, weil so viele Bischöfe beteiligt sind?

Die Effizienz ist eine eigene Sache. Nach meinen Erfahrungen – das ist für mich jetzt der vierte Ad-limina-Besuch – besteht die Effizienz darin, dass wir die Erfahrung machen dürfen: Wir werden gehört mit unseren Sorgen und Anliegen. Es hat sich vom Stil her schon beim letzten Mal gewandelt, weil wir dieses Hören vonseiten der römischen Kurie erfahren durften.

Soweit ich die Vorbereitung überschauen kann, liegt dieses Mal ein Hauptakzent bei den Verantwortlichen in Rom, zu hören, was in den Diözesen und in Deutschland an kirchlicher Wirklichkeit vorhanden ist.

Geht es dabei eher um Berichterstattung oder um Gespräche?

Es geht um Gespräche. Wir haben das auch intensiv vorbereitet, um bestimmte Fragen, die uns bewegen, vorzustellen, sodass es sich nicht nur um ein Ping-Pong-Spiel handelt nach dem Motto: Ein Bischof berichtet, der Kardinal antwortet. Nein, es soll wirklich um ein Gespräch gehen.

Dabei wird wohl das Thema „Synodaler Weg“ im Mittelpunkt stehen ...

Natürlich. Dieses Mal ist es sogar so, dass es eine große Konferenz mit allen deutschen Bischöfen und allen Hauptverantwortlichen der Kurie und dem Heiligen Vater zusammen geben wird. Bei dieser Gelegenheit geht es sicherlich auch um den Synodalen Weg und die dort vorhandenen Fragestellungen.

Wie schätzen Sie die Atmosphäre bei den Gesprächen ein? Im Sommer hat ja ein Schreiben des Heiligen Stuhls zum Synodalen Weg einige Irritationen ausgelöst ... 

Aus dem, was ich im Hintergrund erfahre, habe ich eine große Zuversicht, dass es eine brüderliche Atmosphäre werden wird. Zur brüderlichen Atmosphäre darf auch Kritisches von beiden Seiten gehören.

Wird es am Ende eine gemeinsame Erklärung geben?

Nein, die gibt es nicht. Es gibt höchstens eine Ansprache des Papstes an die Bischöfe, aber das weiß ich nicht, weil der Stil ja schon etwas verändert wird.

Welche Rolle übernimmt der Papst beim Ad-limina-Besuch?

Bei dieser großen Runde ist er der Hörende.

Inwieweit werden die Menschen im Bistum von den Ergebnissen der Gespräche erfahren?

Ich vermute, dass im Anschluss an den Besuch die Bischöfe einzelne Statements abgeben, wie sie das Ganze erlebt haben. Das werde ich sicherlich auch tun.

Hinweis: Bischof Genn wird sich bereits einen Tag vor Beginn des Ad-limina-Besuchs in Rom aufhalten; deshalb wird er bei der Weihe der Ständigen Diakone am 13. November im Paulusdom zu Münster von Weihbischof Dieter Geerlings vertreten.

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