Auch Maria 2.0 bestehe aus Frauen, „die ein Herzstück unserer Kirche sind“

Bischofs-Generalsekretärin Gilles will Ideen der Kirchenreformer aufgreifen

  • Die designierte Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles, will Ideen der Reformkräfte in der katholischen Kirche aufgreifen.
  • Es sei nicht zielführend, „wenn in der Kirche Positionen wie ,draußen' oder ,drinnen' definiert werden“.
  • Auch die Protestbewegung Maria 2.0 bestehe aus Frauen, „die ein Herzstück unserer Kirche sind“.

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Die designierte Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles, will Ideen der Reformkräfte in der katholischen Kirche aufgreifen. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte sie, sie halte es „nicht für zielführend, wenn in der Kirche Positionen wie ,draußen' oder ,drinnen' definiert werden“. Auch die Protestbewegung Maria 2.0 bestehe aus Frauen, „die sich in unseren Pfarreien engagieren und die ein Herzstück unserer Kirche sind“.

Unter deren Reformforderungen gebe es „Themen, bei denen eine gute Zusammenarbeit schon jetzt möglich ist, aber auch Punkte, bei denen wir sagen müssen: Hier kommen wir jetzt noch nicht weiter“, so die Theologin, die zum 1. Juli ihren Dienst antritt. Das bedeute aber nicht, dass man über diese Forderungen nicht diskutieren sollte.

 

Segnung homosexueller Paare

 

Das Interview im Wortlaut.

Als großen Fortschritt wertete Gilles, dass die „Bitte um Segen“ für homosexuelle Paare inzwischen „offen und klar“ in der Kirche diskutiert werde. Bei einer Studie zum Thema im Bistum Limburg sei ihr „klar geworden, dass die Antwort auf die Frage nach der Segnung nicht einfach Ja oder Nein lauten kann, sondern die Situation differenzierter ist“.

Zu ihrer kommenden Rolle als erste Generalsekretärin einer ganz aus Männern bestehenden Konferenz erklärte sie, schon heute seien es viele Bischöfe gewohnt, mit Frauen in leitenden Positionen zusammenzuarbeiten. Dennoch sei es „ein starkes Signal, eine Frau jetzt in diese Führungsposition zu setzen“.

 

Was sie von ihrem Amt erwartet

 

Weiter erklärte die 50-Jährige: „Mit mir als Frau wird sich das Amt der Generalsekretärin aber definitiv auch verändern, etwa mit Blick auf die Rolle, die ich zum Beispiel im geistlichen Leben des Hauses einnehmen kann; hier gilt es neue Formen zu finden. Es war aber eine bewusste Entscheidung, das Amt zu öffnen. Daher kann ich mir gewiss sein, dass die, die mich gewählt haben, das jetzt auch so wollen“. Sie erwarte ein gutes Miteinander.

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