Petition fordert Verlängerung des Kunstprojekts an Lambertikirche

Bleibt Münsters begeisternde Himmelsleiter auch über März hinaus?

  • Die Himmelsleiter an der Lambertikirche in Münsters Innenstadt erfreut viele Menschen.
  • Jetzt fordert eine Petition die Verlängerung des Kunstprojekts.
  • Pfarrer Hans-Bernd Köppen steht der Idee grundsätzlich offen gegenüber.

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Weit über die Münsteraner Innenstadt hinaus ist die Himmelsleiter der Stadtkirche St. Lamberti zu sehen. Die Kunstinstallation berührt sowohl Münsteraner als auch viele Besucherinnen und Besucher. Eine Petition setzt sich nun dafür ein, die 54 leuchtenden Sprossen länger als geplant hängen zu lassen.

Die Himmelsleiter der Wiener Künstlerin Billi Thanner (50) strahlt seit Anfang September 2022 hoch oben am Turm, aber auch in der Lambertikirche, und hat sich seitdem zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt. In der Abenddämmerung zücken Spaziergänger regelmäßig ihre Smartphones, um Fotos zu machen und sie in den sozialen Medien zu teilen.

Auch Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) bekannte sich als Fan und nutzte die Himmelsleiter als Motiv für seine Weihnachtsgrußkarte. Darin bezeichnet er sie als Friedensleiter in Zeiten großer Herausforderungen: „In Zeiten wie diesen sind wir alle auf der Suche nach Symbolen der Hoffnung. ... Die Sehnsucht der Menschen nach Frieden ist groß.“

Köppen: Projekt ist nicht auf Dauer angelegt

Derartige Begeisterung in der Bevölkerung erfreut Hans-Bernd Köppen, Pfarrer von St. Lamberti. Seine Gemeinde ist verantwortlich für das Projekt, das nur dank vieler Sponsoren und Ehrenamtlicher habe ermöglicht werden können. „Wir bekommen sehr viele positive Rückmeldungen. Auch mit dem Oberbürgermeister bin ich im regen Austausch“, sagt Köppen im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“.

Dennoch soll das Kunstwerk mit 54 Sprossen, 21 in der Kirche, 33 am Turm, nach bisherigen Planungen nur bis Ende März in Münster erstrahlen. „Das Projekt ist nicht auf Dauer angelegt“, ergänzt der Pfarrer. Grundsätzlich ausgeschlossen sei eine Verlängerung allerdings nicht, so Köppen.

Initiatorin: Mir geht das Herz auf

Genau hier setzt die Initiative von Simone Dietrich an. Die Münsteranerin arbeitet bei der Stadtverwaltung und sieht auf ihrem Arbeitsweg in die Innenstadt morgens und abends die Himmelsleiter. „Mir persönlich geht da das Herz auf“, sagt sie.

Nach vielen positiven Gesprächen im Freundes- und Kollegenkreis startete sie auf der Plattform „Change.org“ eine Petition für den Erhalt des Kunstwerks. „Das war eine spontane Idee, ich hatte das noch nie gemacht“, gibt Dietrich zu.

Köppen: Über die Kosten müsste man reden

Die Petition zum Erhalt der Himmelsleiter ist auf Change.org erreichbar.

Der Startschuss fiel im Dezember. Bislang hat sie 89 Unterschriften (Stand 13. Januar) gesammelt. Sie hofft auf viele weitere Unterstützerinnen und Unterstützer. Bis Anfang März will Dietrich die Petition laufen lassen. Dann entscheide sie, ob sie Pfarrer Köppen oder Oberbürgermeister Lewe die Unterschriftenliste übergebe. Doch dafür müsse die Liste noch sehr viel länger werden, sagt Simone Dietrich.

Pfarrer Köppen freut sich über derlei Aktionen, doch bedürfe es einer breiten Unterstützung in der Stadt, um die Himmelsleiter über Ende März hinaus erstrahlen zu lassen. Schließlich sei eine solche Installation nicht nur ein Eingriff in die Statik der Lambertikirche, sondern auch in das städtische Panorama. Spätestens dann kämen Fragen des Denkmalschutzes auf den Tisch.

Auch über die laufenden Kosten müsse man sich unterhalten, so der Pfarrer. Falls die Stimmen für eine Verlängerung jedoch lauter als bislang würden, seien die Verantwortlichen von St. Lamberti für Gespräche offen.

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