Neuerscheinung „Gott funktioniert nicht“

Buch-Tipp: So ringt Thomas Frings um Gott

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Drei Jahre nach seinem Rücktritt als Pfarrer von Heilig Kreuz in Münster und seinem Bestseller-Buch „Aus, Amen, Ende?“ meldet sich Thomas Frings zurück. In „Gott funktioniert nicht“ spricht er offen über sein eigenes Suchen und Ringen um Gott.

Sein vor drei Jahren erschienenes Buch „Aus, Amen, Ende?“ sorgte nicht nur in Kirchenkreisen für Furore. Zahlreiche Medien stellten Thomas Frings als einen Priester vor, der die Missstände in der Kirche kritisierte und erklärte, warum er nicht mehr Pfarrer sein möchte. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ titelte über ihn: „Der Reformator“.

Nun legt Frings ein neues Buch vor. In „Gott funktioniert nicht“ spricht er über sein eigenes Suchen und Ringen um Gott. Dabei kritisiert er falsche Vorstellungen und zu große Ängstlichkeit in der Institution Kirche.

 

„Ich war Kleriker geworden, aber noch lange kein Mann Gottes“

 

Thomas Frings Gott funktioniert nicht – Deswegen glaube ich an ihn 192 Seiten, gebunden, 20 € ISBN: 978-3-451-38026-6 Verlag Herder, Freiburg 2019
Thomas Frings: Gott funktioniert nicht – deswegen glaube ich an ihn. 192 Seiten, gebunden, 20 €, ISBN 978-3-451-38026-6, Verlag Herder, Freiburg 2019.
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Der Seelsorger hat auch ein selbstkritisches Buch geschrieben. Er erzählt, wie er trotz katholischer Prägung, Ausbildung im Priesterseminar, Theologie­studium und Priesterweihe kaum eine Beziehung zu Gott aufgebaut hatte: „Die Lehre der Kirche war mir durch den Kopf gegangen, nicht aber durchs Herz, denn ich hatte mich mehr an meine Kirche gebunden, als dass ich eine Beziehung mit Gott eingegangen wäre.“

Damit stellt er die wichtige Frage: Was bedeutet das mit Blick auf die Priesterausbildung? Wie können Priesteramtskandidaten besser auf ihre Arbeit vorbereitet werden? Frings sagt von sich: „Ich war Kleriker der Kirche geworden, aber noch lange kein Mann Gottes. Gott muss man suchen, die Kirche ist da. Eine Kirche muss funktionieren, Gott funktioniert nicht.“

 

Frings nimmt Glaubenszweifel ernst

 

Es geht Frings darum, wie Glaube gelebt und vorgelebt werden kann. Er nimmt die Glaubenszweifel ernst und kritisiert, dass das Gottesbild heute oft als etwas Nebensächliches gesehen wird und andere Probleme dringender scheinen.

Der frühere Moderator des Priesterrats in Münster ermutigt dazu, den Glauben nicht zu verkitschen oder zu instrumentalisieren, sondern ernst zu nehmen. Nur solch ein Glaube trage und sei das Fundament von allem, was Kirche ausmache, schreibt er.

 

Warum Gott gut ins Leben passt

 

Es lohnt ein Blick auf das Buch-Cover. Der Autor interpretiert es so: „Der Zettel mit dem Begriff Gott auf dem Cover sieht aus, als wäre er schon öfter weggeworfen und dann doch wieder hervorgeholt worden. Auch wenn ich bisher noch nie ohne Gott gelebt habe, so lässt er sich doch immer weniger glatt in mein Leben einfügen. Mancher hat den Zettel vielleicht enttäuscht oder wütend zerknäult und weggeworfen und dann doch wieder im Papierkorb seines Lebens gesucht und auseindergefaltet.

Das Sprechen über ihn ist fragmentarisch und der Glauben an ihn widersprüchlich. Doch vielleicht passt beides gerade deswegen ganz gut in mein Leben, das mit oder ohne Glauben an Gott widersprüchlich bleibt. Mit Gott klärt sich für mich noch lange nicht alles in der Welt und meinem Leben, aber für mich lebt es sich besser mit dem Glauben an ihn und deswegen glaube ich.“ Frings legt ein Glaubensbekenntnis ab. Auch deshalb ist das Buch wertvoll und lesenswert.

Ein Interview mit dem Autor Thomas Frings finden Sie in der aktuellen Ausgabe von „Kirche+Leben“ (Ausgabe 11 vom 17. März 2019). Diese können Sie auf der Seite unseres Vertriebs auch als E-Paper bestellen.

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