Beratungsangebote reichen laut Verband nicht aus

Caritas fordert mehr Unterstützung für Gastgeber von Flüchtlingen

  • Die Caritas fordert mehr Unterstützung für Menschen, die ukrainische Flüchtlinge privat aufgenommen haben.
  • Anlaufstellen für Beratungsangebote seien überlastet, so die Caritas.
  • Das knappe Wohnraumangebot sei ein großes Problem.

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Die Caritas hat mehr Unterstützung für Menschen gefordert, die Flüchtlinge aus der Ukraine privat bei sich aufgenommen haben. Man müsse alles dafür tun, dass nicht nur die geflüchteten Menschen, sondern auch diejenigen, die sie willkommen heißen, unterstützt werden, erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Das Beratungsangebot des katholischen Sozialverbandes reicht nach dessen eigenen Angaben längst nicht mehr aus. Die Anlaufstellen hätten zum Teil lange Wartelisten.

Die Beratungsstellen bieten den Angaben zufolge unter anderem die Weitervermittlung von Flüchtlingen an Ämter und Dienste an, damit Gastgeber und Gastgeberinnen „sich nicht auch noch um einen Kitaplatz, Anträge für Sozialleistungen oder psychologische Unterstützung kümmern müssen“. Die Stellen bieten zudem Mediationen für Konfliktsituationen an. Menschen über Wochen und Monate bei sich aufzunehmen, die möglicherweise krank vor Sorge um die in der Heimat gebliebenen Angehörigen sind, sei „nicht nur Sonnenschein und Regenbogen“, sagte Welskop-Deffaa.

Schnelle Lösungen für Wohnungsnot gefordert

Die Caritas geht nach eigenen Angaben davon aus, dass angesichts der andauernden Kampfhandlungen und des Winters weiter Menschen die Ukraine verlassen werden. Die private Unterbringung werde weiter eine wichtige Rolle spielen müssen, da Wohnraum in vielen Kommunen knapp sei. Das Problem beschränke sich längst nicht mehr auf Großstädte, erklärte der Verband. Die Bundesregierung müsse schnell Lösungen für den gravierenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum finden.

Das Engagement der privaten Gastgeber könne zudem jederzeit Belastungsgrenzen übersteigen, „nicht nur wenn die Heizkosten plötzlich durch die Decke gehen“, warnte der Verband. Er regt an, Gastgeber für ihr Engagement zu honorieren.

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