Kritik an unkontrollierten Abwürfen

Caritas international: Gaza-Hilfe per Fallschirm ein „Armutszeugnis“

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Es dürfe sich nicht das Recht des Stärkeren durchsetzen, statt der Hilfe für die Bedürftigsten: Caritas international lehnt Gaza-Hilfen per Fallschirm als Armutszeugnis und Symbolpolitik ab.

Caritas international hat den Hilfsgüter-Abwurf über dem Gazastreifen als Armutszeugnis und Symbolpolitik kritisiert. „Unkontrolliert abgeworfene Hilfsgüter sind die schlechteste Form der Hilfe. Sie stellen keineswegs sicher, dass die geschwächte Bevölkerung die lebenswichtige Unterstützung auch erhält und sind von daher ein Armutszeugnis“, kritisierte der Leiter der Hilfsorganisation, Oliver Müller, am Montag in Freiburg.

Nur eine geordnete Verteilung am Boden könne sicherstellen, dass besonders gefährdete Menschen wie Kinder, Frauen, alte Menschen und Personen mit Behinderungen wirklich erreicht würden. Abwürfe aus der Luft führten zu Verteilungskämpfen und beförderten nur das Recht des Stärkeren, sagte Müller.

Caritas-Partnerorganisation kann noch immer Hilfe verteilen

Caritas international forderte eine sofortige Waffenruhe und sichere Hilfskorridore. Dann wäre es leicht, die notleidenden Menschen gesichert zu erreichen, erklärte Müller. Er betonte, über ihre Partnerorganisation Catholic Relief Services könne Caritas im Gazastreifen noch immer Nahrungsmittel, Decken und Hygieneartikel verteilen. „Diese Hilfen könnten jederzeit erhöht werden, wenn eine Grenzöffnung und Sicherheit gegeben sind“, sagte der Caritas-international-Chef.

Am Wochenende hatte das US-Militär erstmals Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. Laut Hilfsorganisationen ist die humanitäre Situation der Menschen katastrophal. Gegenüber der Redaktion von Kirche+Leben hatte Caritas international kürzlich zu bedenken gegeben, auch die Menschen, die für ihre Partnerorganisation arbeiteten, seien selbst von der schwierigen Versorgungslage betroffen.

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