Lebensmitteltaschen und Geschenkpakete für bedürftige Menschen

Dattelner Tafel verteilt Zutaten für 1.200 Weihnachtsessen

  • Für das Weihnachtsfest hat die Dattelner Tafel die Aktion „Fünf Euro für ein Weihnachtsessen“ gestartet.
  • 1.200 Tafel-Kunden erhalten dadurch Zutaten für ein Weihnachts-Menü.
  • Bevölkerung, Unternehmen und Gruppen zeigen hohe Spendenbereitschaft und Wertschätzung für die freiwillig Engagierten.

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Die Tafel in Datteln im Kreis Recklinghausen wird 1.200 Kundinnen und Kunden die Zutaten für ein „Weihnachtsessen“ zur Verfügung stellen. Dazu hatte die Tafel die Spendenaktion „Fünf Euro für ein Weihnachtsessen“ gestartet.

Aus Spendenmitteln hat die Tafel Tiefkühl-Hähnchenschenkel, Reis, Gemüsekonserven, Kaffee und Kakao gekauft. Die Lebensmittel werden entsprechend der Familiengröße verteilt. Die Kunden erhalten weitere Lebensmittel und Süßigkeiten. „Weihnachtsdekoration und Kinderspielzeug konnten unsere Kunden schon seit November erhalten“, sagt die Leiterin der Dattelner Tafel, Ursula Kuchta. Getragen wird die Einrichtung vom Caritasverband Ostvest.

 

Unterstützung durch Stiftungen und von Vereinen

 

Die Unterstützung aus der Pfarrei St. Amandus und aus der Dattelner Bevölkerung sei wieder sehr gut gewesen, sagt Kuchta. „Wir sind seit 20 Jahren in Datteln mit der Tafel präsent. Wir sind dankbar für die hohe Spendenbereitschaft.“

Viele Gruppen und Institutionen unterstützen die Tafel. Lions-Club, Rotarier, die Volksbank und die Sparkasse Vest hätten in den schwierigen Monaten der Corona-Krise an der Seite der Tafel gestanden ebenso wie viele Dattelner Firmen und Privatleute. Hilfen erhalte die Tafel weiterhin von der Elisabeth-Deitermann-Stiftung, den „Senioren in Not“ und der Wilhelm-Becker-Altenstiftung, die die Tafel bei der Finanzierung des Weihnachtsessens und mit Geschenken für die Senioren unterstützen.

 

Corona-Pandemie erfordert neues Ausgabe-Konzept

 

Dass die Arbeit in der Einrichtung vor großen Herausforderungen steht, erklärt Kuchta so: „Wir haben die Tafel seit Beginn der Corona-Pandemie im März durchgehend geöffnet. Wir mussten umfangreiche organisatorische Veränderungen vornehmen, weil mehr als ein Drittel unserer Ehrenamtlichen auf Grund des Alters oder von Vorerkrankungen selbst Risikopatienten sind.“

Zu Beginn hatte die Tafel noch auf Mitarbeitende aus dem Caritasverband zurückgreifen können, musste aber auch gezielt neue Ehrenamtliche suchen, was in Zeiten der Pandemie schwierig ist. „Wir suchen deshalb weiterhin freiwillig Engagierte, die uns im Fahrdienst und beim Sortieren der Lebensmittel helfen“, sagt Kuchta.

 

Gebrauchte Lebensmittel-Taschen werden gewaschen

 

Die Dattelner Tafel unterhält ein kleines Ladenlokal, in dem die Kunden an zwei Tagen in der Woche die Lebensmittel selbst aussuchen konnten. Wegen den Corona-Hygienebestimmungen hat die Tafel auf eine Taschenausgabe umgestellt. „In unserer überdachten Hofeinfahrt haben wir Abstandsregelungen getroffen und Desinfektionsmittelspender installiert. Die Ehrenamtlichen wurden mit FFP2 Masken ausgestattet. Den Kundinnen und Kunden haben wir gespendete genähte Mund-Nasenschutz-Masken zukommen lassen“, erklärt die Tafel-Leiterin die Ausgabe.

Der Sortierdienst packt die Lebensmittel-Taschen selbst vor. Den Kunden wird einmal in der Woche eine feste Uhrzeit mitgeteilt, zu der sie dann ihre Tasche abholen können. „Um das einigermaßen nachhaltig zu gestalten, haben wir aus Spendenmitteln eine Waschmaschine und einen Trockner angeschafft sowie waschbare Taschen. Die Kunden bringen ihre gebrauchten Taschen mit, tauschen sie gegen eine Neue. Wir waschen die gebrauchten Taschen dann“, erklärt Kuchta das nachhaltige Konzept.

 

Neuer Bringdienst für Senioren

 

Ältere und oder erkrankte Kunden beliefert die Tafel kontaktlos zwei Mal die Woche mit einem neu eingerichteten Bringdienst. Zu Weihnachten werden die Lebensmittel nach Haushaltsgrößen in Taschen vorgepackt. Alle Lebensmittel, die die Tafel zusätzlich aus Privatspenden und aus einer „Tütenaktion“ von REWE erhalten hat, werden ebenfalls in Taschen verteilt. Alle Kunden haben eine extra Abholnummer für die Ausgabetage vor Weihnachten erhalten. „Da die Tafel zwischen Heiligabend und Neujahr geschlossen ist, ermöglichen wir eine Bevorratung“, sagt Kuchta.

Entsprechend groß ist in diesen Tagen die logistische Herausforderung. 600 Taschen werden vorgepackt. „Das Team, das sowieso seit März in beispiellosem Einsatz ist, hat sich auch hier wieder bereit erklärt, in Sonderschichten die Vorbereitungen zu meistern“, ist Ursula Kuchta stolz auf ihre Helferinnen und Helfer.

 

Zur Bedürftigkeit kommt die Einsamkeit hinzu

 

Bei vielen Tafel-Kunden kommt in diesen Wochen und Monaten oft auch Einsamkeit hinzu. „Viele haben früher unser Angebot auch als Ort der Begegnung genutzt. Wir haben einen Warteraum mit Kaffeeangebot. Das fällt zur Zeit alles aus. Auch die Gespräche bei der Warenausgabe müssen möglichst knapp ausfallen, um kontaktarm zu bleiben. Das fällt vielen Kunden und Ehrenamtlichen sehr schwer“, hat Kuchta festgestellt.

Aber die Leiterin der Dattelner Tafel will nicht nur über die schwierige Zeit sprechen. Sie erlebt in diesen Wochen viel Positives: „Wir sehen eine große Hilfsbereitschaft. Menschen bringen Sachspenden, andere einen Geldumschlag fürs Weihnachtsessen. Kindergartenkinder überreichen Spielzeug, andere schenken dem Tafel-Projekt ihre Zeit.“ Auch freue es sie, dass die Arbeit der freiwillig Engagierten wertgeschätzt werde.

 

Rückhalt im Caritasverband

 

Ursula Kuchta sagt: „Wir haben in den letzten 20 Jahren immer wieder Herausforderungen gemeistert, besonders in diesem Jahr. Ich bin dankbar, mit einem tollen Team und Rückhalt in unserem Caritasverband für die Menschen in Not und Armut da zu sein und ein wenig Linderung und Hoffnung in individuelle Notlagen bringen zu können.“

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