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Großeltern spielen eine wichtige Rolle im Familienleben. Sie springen ein, wenn Eltern beruflich eingespannt oder die Kinder krank werden, sind Ansprechpartner der Enkelkinder und begleiten sie ins Leben. Hildegard Käter ist 63 Jahre alt und wohnt in Lindern (Kreis Cloppenburg). Sie ist zur Stelle, wenn sie gebraucht wird – auch ihr Mann Franz hilft gern. Die liebevolle Oma macht aber auch deutlich, dass sie Freiräume für sich selbst braucht – zum Beispiel den Montag.
„Ja, ich bin eine ‚Feuerwehr-Oma‘“, sagte Hildegard Käter (63) aus Lindern und präsentiert stolz ihr neues T-Shirt „Vollzeit-Oma“. Obschon ihre eigenen drei Kinder nebst vier Enkelkindern nicht gerade um die Ecke wohnen, nämlich in Oldenburg, ist sie zur Stelle, wenn Not am Mann und an der Frau ist.
Zum Glück ist die pensionierte Fachseminarleiterin am Studienseminar für Sonderpädagogik im Februar dieses Jahres in den wohlverdienten Ruhestand gegangen, ansonsten wäre eines ihrer Kinder aufgeschmissen gewesen. Denn es gab für den Enkel weder einen Kita-Platz noch einen Tagesmutterplatz.
Schnell mal die Koffer packen
So hieß es bis zu den Sommerferien dienstags die Koffer packen, um für zwei Tage nach Oldenburg zu ziehen und dort die Rolle der Tagesmutter zu übernehmen. „Zum Glück klappte die Terminabsprache mit der anderen Oma“, sagt Hildegard Käter, „sodass ich nur im Wechsel an der Reihe war.“
Ein Großeinsatz forderte sie kurz nach der Pensionierung. Ihre Tochter hatte im Februar einen Workshop in Bayern zu leiten. Da ihre Enkelin als Stillkind mitfahren musste, war die „Feuerwehr-Oma“ gefragt. „Somit ermöglicht die Oma der Tochter die Realisierung besonderer beruflicher Herausforderungen und macht dabei parallel Urlaub mit Baby“, erzählt Hildegard freudestrahlend.
Der Montag ist ihr heilig
Zuhause warten ein großer Garten, der Ehemann und ehrenamtliche Tätigkeiten als Chefin der Seniorengemeinschaft und als Gästeführerin in Lindern. „Mein Lebenskonzept lautet nicht ‚Oma‘, sondern ich bin ja noch Ehefrau und Freundin“, verdeutlicht sie, „außerdem bin ich reiselustig, genieße die freie Zeitplanung ohne Termindruck, die ich für spontane Aktivitäten und für die Realisierung alter Pläne nutzen kann“, ergänzt die Jungpensionärin.
Der Montag ist ihr heilig, dann ist nämlich Saunieren angesagt. Ihre Kinder wissen, an diesem Tag haben sie keine Chance, die Oma „zu buchen“. „Es sei denn, es ist wirklich große Not, dann ist die ‚Feuerwehr-Oma‘ selbstverständlich zur Stelle“, pflichtet sie bei. „Ich bin eine ‚Feuerwehr-Oma‘ und kein beliebig einsetzbarer Babysitter auf Abruf“, macht sie klar.
Alle Kinder mit Familien sind willkommen
Und wenn mal Termine kollidieren mit Einladungen oder ehrenamtlichen Tätigkeiten, dann handelt Hildegard Käter nach dem Sprichwort „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Zuhause in Lindern sind alle Kinder mit ihren Familien immer herzlich willkommen. Das großzügige Haus verfügt über drei Familienzimmer mit Kinderbetten, wo die kleinen Familien unterkommen können.
Das ist schon ein großes Plus, denn das älteste Enkelkind ist mit Beginn der Corona-Zeit geboren, und die kleine Familie packte die Koffer und zog für eine geraume Zeit von der kleinen Mietwohnung in Oldenburg nach Lindern. Dort lebte es sich während des Stillstands deutlich entspannter. Überhaupt ist bei Käters in Lindern alles vorhanden, was junge Familien sich wünschen. „Wir haben quasi ein Rundum-Sorglos-Paket für die jungen Familien geschaffen“, erzählt Hildegard.
Bewährte Rollenverteilung bei Käter
Es ist fast eine klassische Rollenverteilung, wenn Hildegards Ehemann Franz ins Spiel kommt. „Ich bin fürs Wickeln, Baden und Zubettbringen zuständig“, beschreibt sie die Rollenverteilung. Franz Käter ist ein leidenschaftlicher Koch und sorgt für gesunde Ernährung und auch für die Babynahrung, die aus frischen Zutaten aus dem eigenen Garten hergestellt wird.
„Unsere Kinder können sich auf uns verlassen“, macht sie deutlich, und sie sind dafür sehr dankbar. Hildegard Käter wollte immer Oma werden und hat schon neidisch auf die Frauen in ihrem Alter geschaut, die schon im Oma-Status waren. Und irgendwann ging es mit Ferdinand (3), Jonah (2), Felix (15 Monate) und Johanna (1) los, Nr. 5 kommt im Dezember. „Es ist schon eine tolle Meute, die wir da in die Welt gesetzt haben“, resümiert sie.