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27 Frauen engagieren sich im Kreis Cloppenburg als Familienpatinnen. Acht von ihnen haben jetzt an einer besonderen Fortbildung teilgenommen. Sie übernehmen Familienpatenschaften für Menschen, die geflüchtet sind und in Deutschland Schutz suchen.
Monika Frerichs aus Cloppenburg betreut den 13-jährigen Samuel. Ihr Zuhause gleicht einem Abenteuerspielplatz; hier darf er sich austoben und auch schon mal auf dem Hof mit dem Trecker seine Runden drehen. Monika Frerichs ist ehrenamtliche Familienpatin. Sie habe sich dafür sofort „berufen“ gefühlt. Inzwischen übernehme auch schon mal ihr Mann die Rolle des Familienpaten, die Patenschaft sei zu einer „Gemeinschaftsaufgabe“ geworden.
Christiane Kortendieck aus Cloppenburg betreut eigentlich eine ganze Familie aus Afghanistan. Inzwischen kümmert sie sich nur noch um die Kinder. Die Mutter kann jetzt besser Deutsch und auch alleine zu den Behörden gehen. Christiane Kortendieck ist ehrenamtliche Familienpatin.
27 Familienpatinnen im Kreis Cloppenburg
Ehrenamtliche Familienpaten sind ein Projekt des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF) Cloppenburg. 14 Frauen aus Cloppenburg, zehn aus Friesoythe und drei aus Löningen, machen dort zurzeit mit, wie SKF-Referentin Inge Jünger-Zobel berichtet. Acht von ihnen haben jetzt an einer besonderen Fortbildung teilgenommen: Familienpatenschaft für Menschen, die geflüchtet sind und in Deutschland Schutz suchen.
Die sei besonders wichtig, sagt Jünger-Zobel. Denn dort ging es auch um den Umgang über verschiedene Kulturen hinweg. Neben den klassischen Themen, in denen die Familienpaten ausgebildet werden: Sprachen und Spiele, Grenzen setzen sexuelle Nähe und Prävention. Themen, für die dann Fachreferentinnen und -referenten zu Gast waren.
Einsatz streng auf Zeit
Grundsätzlich arbeiten ehrenamtliche Familienpatinnen auf Zeit, meist sechs Monate. Sie kommen einmal die Woche in die Familie. Eigentlich seien sie „Lebensberater“, sagt Jünger-Zobel. „Sie haben Zeit, hören zu und machen Mut, geben Anregung in lebenspraktischen Dingen und bieten Begleitung im Umgang mit Behörden an.“ Das Vertrauen zwischen Paten und Familien sei oft so groß, dass diese den Paten sogar Vollmachten erteilen. Jünger-Zobel sieht die Arbeit der Familienpaten als durchweg erfolgreich. Alle Paten zeigten hundertprozentigen Einsatz und Leidenschaft für ihre Aufgabe.
Interessierte können sich beim SKF Cloppenburg melden, ebenso Familien, die eine solche Begleitung wünschen. Inge Jünger-Zobel berichtet aber auch von Anfragen aus Jugendämtern, Schulen und Kindertagesstätten. Dort werde oft nach Hilfe gesucht für Kindern mit Problemen. „Bei den Behörden sind wir anerkannt.“ Weitere Informationen beim Sozialdienst katholischer Frauen Cloppenburg, 04471-9562890.