Experte lobt „reduzierte und verständliche Kommunikation“

Flügge über neue Marke des Bistums Münster: „Das ist schlau!“

Der Kölner Autor, Werbeexperte und Strategieberater Erik Flügge ruft die Kirche zu verständlicherer Kommunikation auf. Es bekomme „kaum einer in der Kirche hin, sich so zu nennen, dass es irgendjemand versteht“, sagte Flügge im Interview mit „Kirche+Leben“.

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Der Kölner Autor, Werbeexperte und Strategieberater Erik Flügge ruft die Kirche zu verständlicherer Kommunikation auf. Es bekomme „kaum einer in der Kirche hin, sich so zu nennen, dass es irgendjemand versteht“, sagte Flügge im Interview der Bistumszeitung „Kirche+Leben“.

Flügge äußerte sich im Vorfeld der Präsentation einer neuen Marke durch das Bistum Münster in der kommenden Woche. Sie wurde von der Düsseldorfer Agentur Castenow entwickelt. Ohne alle Teile der Kampagne zu kennen, verwies Flügge auf erste Karten im neuen Design, auf denen „Katholische Kirche – Bistum Münster“ steht: „Das ist schlau! Reduziert, einfach, sofort verständlich, wer da spricht.“

 

Problem Caritas – Negativ-Beispiel „Diözese“

 

Eine Kampagne sei gelungen, wenn sie „Komplexität rausnimmt und dafür sorgt, auch ohne Vorwissen sofort zu verstehen, was gemeint ist“, so Flügge. Vielen Menschen sei beispielsweise nicht klar, dass die Caritas der katholische Wohlfahrtsverband ist. Wenn bei der Caritas „Soziale Hilfen der katholischen Kirche“ stünde, „dann wüssten mehr Menschen, dass das ein Teil der Organisation ist, in der sie Mitglied sind“, so Flügge.

Als Negativ-Beispiel nannte der Experte den Begriff „Diözese Münster“ für das katholische Bistum. Dabei wüssten viele Menschen nicht, dass sie dazu gehören: „Weil sie das Wort Diözese nicht kennen, weil sie nicht in Münster wohnen.“

 

„Kein alter Mann neben hippen Sprüchen“

 

Für Flügge ist es kein Problem, wenn bei einer Markenbildung „am Ende der Name rauskommt, den die Institution ohnehin schon hat“. Wenn der Eindruck entstehe, für „so etwas Einfaches“ sei viel Geld ausgegeben worden, „dann haben die Kollegen einen richtig guten Job gemacht“. Dafür sei auch ein sechsstelliger Euro-Betrag wie im Fall des Bistums Münster nicht ungewöhnlich.

Flügge mahnte die Kirche zugleich, die eigene Außenwahrnehmung nicht aus dem Blick zu verlieren: „Ein alter Mann, der sich neben hippe Sprüche stellt, wirkt schnell sehr bemüht.“

Das vollständige Interview
Warum hat die Kirche oft ein Problem mit dem Begriff „Marke“? Wie kann es gelingen, dass sich auch Verbände, Schulen, Caritas und andere Einrichtungen unter einer katholischen Dachmarke wohlfühlen? Was bringen Magazine wie „leben!“ im Bistum Münster, die sich an alle Kirchenmitglieder wenden? Das ganze Interview mit Erik Flügge lesen Sie in der Wochenzeitung „Kirche+Leben“ (Ausgabe vom 2. September), die Sie hier bestellen können – auch als E-Paper.

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