Wie läuft es mit den Pastoralen Räumen? (1) - Region Borken-Steinfurt

Heckenkamp-Grohs: „Struktur-Veränderungen sind alternativlos“

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In den Pfarreien und Dekanaten des Bistums Münster haben die Beratungen über die Bildung Pastoraler Räume begonnen. Durch eine engere Zusammenarbeit eigenständiger Pfarreien soll eine Antwort auf die Veränderungen kirchlichen Lebens gegeben werden. Wie die ersten Diskussionsrunden in den Kreisdekanaten Borken und Steinfurt verlaufen, erläutert im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“ Stephanie Heckenkamp-Grohs. Die Pastoralreferentin aus Münster begleitet für diese Kreisdekanate den Prozess zur Schaffung pfarreiübergreifender Kooperation.

Frau Heckenkamp-Grohs, in der Bistumsregion Borken-Steinfurt fungieren Sie als Prozessbegleiterin bei der Entwicklung neuer pastoraler Strukturen. Wie verliefen bislang die Diskussionen in den Dekanaten?

Wir haben in den Kreisdekanaten Borken und Steinfurt bereits alle Pastoralkonferenzen und die Dekanatskonferenzen mit den freiwillig Engagierten besucht. So verschieden die Voraussetzungen in den Regionen sind, so unterschiedlich verliefen auch die Abende: In den meisten Fällen stimmten die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie die freiwillig Engagierten den Vorschlägen zu. Mehrere Pfarreien wollen sich in den jeweiligen Gremien noch weiter beraten. Als Prozessbegleiterin war ich in zwei Pfarreien zur Information der Gremien vor Ort. Es gab konstruktive Überlegungen in Richtung noch größerer räumlicher Bezüge, um größere Freiheit zu erlangen und nicht so bald schon wieder neu anfangen zu müssen.

Wie bewerten Sie die Bereitschaft der Pfarreien, die Struktur-Fragen im Sinn der Zusammenarbeit unter den Gemeinden anzugehen?

So könnten nach Vorschlag der Bistumsleitung die künftigen Pastoralen Räume im Kreisdekanat Borken aussehen. Der Entscheidungsprozess darüber läuft derzeit in den Pfarreien. | Grafik: Bistum Münster
So könnten nach Vorschlag der Bistumsleitung die künftigen Pastoralen Räume im Kreisdekanat Borken aussehen. Der Entscheidungsprozess darüber läuft derzeit in den Pfarreien. | Grafik: Bistum Münster

Allen ist klar, dass Veränderungen alternativlos sind. Es stimmt mich hoffnungsvoll, dass so viele Menschen willens sind, diese Veränderungen nicht einfach passieren zu lassen, sondern sich konstruktiv einbringen wollen. Wir hatten einige Dekanatskonferenzen in denen gerade die freiwillig Engagierten konkrete erste Ideen ausgetauscht haben, wie sie beginnen wollen. Zu den ganz praktischen Fragen gehört vorrangig auch die, wie das Geld verteilt und verwaltet wird.

Welche Anliegen aus den Pfarreien und Dekanaten nehmen Sie mit für die weitere Erörterung, wie die Pastoralen Räume ausgefüllt werden können?

Auf einigen Konferenzen mit den freiwillig Engagierten sind schon konkrete Ideen ausgetauscht und schriftlich festgehalten worden – von möglichen Begegnungstagen beteiligter Gremien bis hin zum Austausch kleinerer Runden auf Dekanatsebene. Zum Teil wollen Gremien noch einmal selbst ihre Leitlinien, wie diese im Pastoralplan festgehalten sind, überprüfen. Andere wollen sich die Pastoralpläne gegenseitig vorstellen. Wieder andere formulieren klare Wünsche an die Haltungen, mit denen sie sich begegnen wollen: kompromissbereit sein, offen für Neues sein, die eher kleineren Pfarreien oder Gemeinden im Blick behalten, offene Gespräche in allen Gemeindeteilen und mit allen Gemeindemitgliedern führen. Die Frage nach „Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort“ im Gegensatz zur befürchteten Zentralisierung an einem markanten Ort ist überall gefallen. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass es nicht ein fertiges Konzept für alle Pastoralen Räume gibt, sondern jeweils vor Ort passgenaue Lösungen und Vorgehensweisen erdacht werden sollen. Im Austausch über die Themengruppen sollen freiwillig Engagierte genauso wie die hauptamtlichen Mitarbeitenden unterstützt werden. Für die Weiterleitung der Anliegen und die Kommunikation in beide Richtungen will ich gern Sorge tragen.

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