Katholische Kirche hält Bestattungsverfahren für unangemessen

Kalifornien erlaubt Leichen-Kompostierung - Bischöfe dagegen

  • Kalifornien ist der fünfte US-Bundesstaat, der die Kompostierung menschlicher Leichen erlaubt.
  • Die katholische Kirche kritisiert: Der Leichnam wird dadurch zur Wegwerfware.
  • Einige Experten halten das Verfahren für umweltfreundlich.

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Kalifornien hat als nächster US-Bundesstaat die Kompostierung menschlicher Leichen erlaubt. Der demokratische Gouverneur Gavin Newsom unterzeichnete am Wochenende ein entsprechendes Gesetz. Widerstand kommt von der katholischen Kirche. Das Vorgehen reduziere den menschlichen Körper "auf eine Wegwerfware", erklärte die Direktorin der Katholischen Bischofskonferenz Kaliforniens, Kathleen Domingo. Es erinnere an die "Entsorgung von Vieh". 

Die Bischöfe hatten sich bereits im Juni in einem Schreiben an Newsom gegen diese Bestattungsart ausgesprochen. Washington hatte zuvor die Kompostierung Verstorbener als erster Bundesstaat genehmigt, es folgten Colorado, Oregon und Vermont. In New York liegt ein ähnlicher Gesetzentwurf vor, der auf die Unterschrift des Gouverneurs wartet. Auch die dortigen Bischöfe halten das Verfahren der Leichen-Kompostierung für "unangemessen". 

Von der Leiche zu Erde in 30 Tagen

Dabei wird der menschliche Körper in ein wiederverwendbares Gefäß gelegt, mit Holzspänen bedeckt und belüftet. So wird ein günstiges Umfeld für Mikroben und Bakterien geschaffen, um die Überreste zu zersetzen. Die Leiche wird meist innerhalb von 30 Tagen in Erde umgewandelt. Einige Experten halten dies für ein umweltfreundliches Verfahren. Nach dem kalifornischen Gesetz ist eine Bestattung nach entsprechender Genehmigung auch auf privaten Grundstücken möglich.

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