Gespräch mit Landtagsabgeordneten

Kirchen im Kreis Steinfurt warnen: Kita-Schließungen drohen

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Die Kirchen im Kreis Steinfurt warnen Politiker vor drohenden Kita-Schließungen. Gewollt seien diese nicht, aber die Kirchen könnten wirtschaftlich dazu gezwungen sein.

Vor drohenden Kita-Schließungen warnen Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche im Kreis Steinfurt. Sie sprachen mit den nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten Christina Schulze Föcking und Andrea Stullich (beide CDU) sowie Norwich Rüße (Grüne), teilt die Bischöfliche Pressestelle mit.

Längst würden die Kirchen mehr in die Einrichtungen investieren als es der gesetzliche Eigenanteil vorsehe, sagte Tobias Mühlhause von der katholischen Zentralrendantur Emsdetten, die für 48 Kitas zuständig ist: „Ohne finanzielle Hilfen laufen wir Gefahr, unsere Einrichtungen in zwei Jahren schließen zu müssen.“

Rücklagen werden aufgebraucht

Zwar habe es vom Land Hilfen wie das Überbrückungsgeld gegeben und die Kindpauschalen sollten zum nächsten Kitajahr steigen, räumte Mühlhause ein. Trotzdem reiche das Geld nicht und komme im Fall der Kindpauschalen anderthalb Jahre zu spät.

Sabine Kortas, Geschäftsführerin eines evangelischen Kita-Trägerverbunds, sagte, dieser stecke seit Jahren in den Miesen. Der Kirchenkreis werde 2023 seine eigens für Kitas gebildeten Rücklagen vollends aufbrauchen, damit die 22 Einrichtungen des Verbunds einen einigermaßen ausreichenden Personalpuffer bekommen.

Reaktion der Politiker

Die Kirchenvertreter betonten, keine Kita schließen zu wollen, aber womöglich gezwungen zu sein: „Sie sind fester Bestandteil unseres Gemeindelebens“, sagte etwa der katholische Kreisdechant Ludger Kaulig.

Die Politiker äußerten laut Pressestelle Verständnis, wiesen aber darauf hin, dass verfügbare Mittel im Landeshaushalt weniger würden. Neben Kaulig nahmen auch die Superintendentin für den evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, Susanne Falcke, und ihr Tecklenburger Kollege André Ost an dem Gespräch teil.

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