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„Es gibt nichts Schlimmeres, als von Luftangriffen geweckt zu werden.“ So schildert der Ökonom des Erzbistums Kiew, Erzpriester Vitaliy Herasymiv, die Lage in der ukrainischen Hauptstadt. Er betont in einem Bericht an Münsters Weihbischof Stefan Zekorn nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle: „Die Ukraine und ihre Soldaten verteidigen nicht nur die Unabhängigkeit der Ukraine, sondern ganz Europa und die Welt.“
Der Priester wirft Russland „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vor. Es gebe Luftangriffe auf Häuser, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser. Evakuierungswege für Zivilisten würden attackiert: „Das hat die Welt seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen.“
Priester in der Ukraine weiter im Dienst
Der Erzpriester schreibt, die Priester der Ukrainisch-Griechisch-Katholischen Kirche täten weiter Dienst – von der Feier der Eucharistie in Kellern über das Einrichten von Schutzräumen und Notunterkünften für Flüchtlinge bis hin zur Sammlung von Lebensmitteln.
Herasymiv gibt die Schilderung eines Studenten aus einem Luftschutzkeller wieder: „Es gibt keinen Boden, sondern Sand, der leicht in die Luft steigt und sich in den Atemwegen absetzt. Wir schlafen auf Holztüren, die im selben Keller gefunden wurden. Es gibt genug Essen und Wasser, aber nachts ist es kalt. Es gibt keine Belüftung, es stinkt und es gibt Ratten. Insgesamt befinden sich etwa 50 Personen im Keller, darunter etwa 15 Kinder. Wir haben keinen Zugang zur Kirche, deshalb beten wir die Liturgie im Keller, wo Abwasserrohre direkt über unseren Köpfen verlaufen.“
Entschlossenheit in der Ukraine
Der Erzpriester nimmt die Ukrainer als entschlossen wahr, die russischen Invasoren mit Hilfe aus anderen Ländern zurückzudrängen: „Wenn wir uns zusammenschließen, werden wir in der Lage sein, dem heutigen Angreifer eine würdige Zurückweisung zu erteilen“, zitiert Herasymiv einen gerade neu geweihten Priester.