„Religionsführer aus aller Welt sollen nach Kiew kommen“

Klitschko-Brüder rufen nach dem Papst – der schickt zwei Kardinäle

  • Die Klitschko-Brüder haben Papst Franziskus und weitere religiöse Oberhäupter um Unterstützung in der Ukraine gebeten und nach Kiew eingeladen.
  • Derweil schickte Franziskus zwei Kardinäle aus seiner engsten Umgebung ins Kriegsgebiet.
  • Erneut flehte der Papst um ein Ende der Kämpfe: „Es handelt sich nicht nur um eine Militäroperation, sondern um einen Krieg.“

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Die Klitschko-Brüder haben Papst Franziskus und weitere religiöse Oberhäupter um Unterstützung in der Ukraine gebeten. „Was im Herzen Europas passiert, berührt die Herzen aller auf dem Planeten, die Gerechtigkeit und das Gute lieben, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion“, sagte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko in einem Twitter-Video. Gemeinsam mit seinem Bruder Wladimir appellierte er an die geistlichen Oberhäupter der Welt, „stolz die Verantwortung ihrer Religionen für den Frieden zu übernehmen“.

Namentlich wandten sich die Brüder an Papst Franziskus, an Großimam Ahmad al-Tayyeb, an den russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchen Kyrill I., an den Dalai Lama und den aschkenasischen Oberrabbiner Israels, David Lau. „Ich lade sie ein, nach Kiew zu kommen, um ihre Solidarität und ihr Mitgefühl mit dem ukrainischen Volk zu zeigen“, sagte Vitali Klitschko. „Machen wir Kiew zu einer Hauptstadt der Menschlichkeit, der Spiritualität und des Friedens!“

Zwei Kardinäle in die Ukraine entsandt

Derweil schickte Franziskus zwei Kardinäle aus seiner engsten Umgebung in die Ukraine. Er habe die Kurienkardinäle Konrad Krajewski und Michael Czerny in das Kriegsland entsandt, „um dem Volk zu dienen und helfen“, sagte der Papst.

Sie stünden für die Präsenz des Papstes und aller Gläubigen: „Sie soll zeigen: Der Krieg ist ein Wahnsinn! Hört auf mit dieser Grausamkeit!“ Der Pole Krajewski ist Sozialbeauftragter des Papstes, Czerny leitet aktuell die Entwicklungsbehörde.

Papst: Es ist Krieg, nicht nur eine „Militäroperation“

Zugleich flehte der Papst erneut um ein Ende des Kriegs: „Ströme von Blut und Tränen fließen in der Ukraine. Es handelt sich nicht nur um eine Militäroperation, sondern um einen Krieg, der Tod, Zerstörung und Elend mit sich bringt.“

Franziskus dankte allen, die Flüchtlinge aufnehmen, und bat „von ganzem Herzen“ um die Schaffung sicherer humanitärer Korridore. Zugleich rief er dazu auf, „den Zugang zu Hilfsgütern in den belagerten Gebieten zu erleichtern, um lebenswichtige Hilfe leisten zu können“.

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