Mitbegründerin Andrea Voß-Frick aus Münster über Aktivitäten der Reformbewegung

„Maria 2.0“: Ausgeknockt vom Lockdown?

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Seit gut zwei Jahren fordert die in Münster entstandene kirchliche Reformbewegung „Maria 2.0“ mit verschiedenen Aktionen mehr Rechte für Frauen in der katholischen Kirche. Doch Demonstrationen sind angesichts der Corona-Pandemie nicht möglich. Im Gespräch mit "Kirche-und-Leben.de" erklärt Andrea Voß-Frick, eine der Gründerinnen von „Maria 2.0“, wie die Reformgruppe zusammenhält und welche Aktionen geplant sind.

Frau Voß-Frick, wie gelingt es „Maria 2.0.“ in dieser Zeit, den Kontakt untereinander aufrecht zu erhalten?

Da wir die sozialen Medien von Anfang an intensiv genutzt haben für unsere Netzwerkerei, halten wir auch in der Corona-Pandemie hierüber guten Kontakt untereinander. So treffen sich Maria 2.0-Aktive aus dem gesamten Bundesgebiet einmal im Monat zu einer überregionalen Videokonferenz. Und auch viele lokale Gruppen nutzen diese Möglichkeit, um im Kontakt zu bleiben und sich auszutauschen.

Wie sieht es mit den Donnerstagsgebeten aus?

Andrea Voß-Frick aus Münster gehört zu den Initiatorinnen von „Maria 2.0“. | Foto: Volker Frick
Andrea Voß-Frick aus Münster gehört zu den Initiatorinnen von „Maria 2.0“. | Foto: Volker Frick

Auf reale Treffen, wie zum Beispiel auch das Donnerstagsgebet, das eigentlich wöchentlich in der Kreuzkirche in Münster stattfindet, verzichten wir, da wir zum einen Menschen nicht gefährden wollen und zum anderen solidarisch sind mit allen anderen gesellschaftlichen Bereichen, denen in dieser Zeit viel abverlangt wird.

Wie kann Kommunikation gelingen?

Kommunikation gelingt in dieser Zeit gut, weil wir als Graswurzelbewegung auf Augenhöhe, offen und auf sehr kurzen Wegen miteinander kommunizieren. Es liegt im Wesen und Selbstverständnis unserer Bewegung begründet, dass es bei uns keine langwierigen und schwierigen Abstimmungsprozesse gibt. Von daher sind die eingeschränkten Begegnungsmöglichkeiten für uns im Hinblick auf die Kommunikation nicht mit allzu großen Schwierigkeiten verbunden. Trotzdem fehlt natürlich die tatsächliche persönliche Begegnung, die gemeinsam gelebte Spiritualität, die Nähe und Verbundenheit im gemeinsamen Singen und Beten. Was wird es für eine große Freude für uns alle sein, wenn wir das wieder ohne Angst teilen können!

Welche Aktionen bereiten Sie derzeit vor?

Das nächste kirchenpolitisch größere Ereignis ist die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Februar, die wir natürlich kritisch bereichern und begleiten werden. Diesbezüglich sind wir momentan in der konkreten Planung. Mehr wird aber nicht verraten.

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