Kardinal Hollerich: Ich kann mir Laien mit Stimmrecht vorstellen

Moderator: An der Bischofssynode im Herbst sollen Laien teilnehmen

  • An der katholischen Weltbischofssynode im Herbst sollen nach Aussage von Moderator Jean-Claude Hollerich auch Laien teilnehmen, Frauen wie Männer.
  • "Ich könnte mir vorstellen, dass einige von ihnen auch Stimmrecht haben", sagte er.
  • Hollerich zog ein positives Fazit der Europa-Versammlung der Weltsynode in Prag.

Anzeige

An der katholischen Weltbischofssynode im Herbst in Rom sollen nach Aussage von deren Moderator, Kardinal Jean-Claude Hollerich, auch Laien teilnehmen, Frauen wie Männer. "Ich könnte mir vorstellen, dass einige von ihnen auch Stimmrecht haben", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Prag kurz vor Abschluss der "Europa-Etappe" der Weltsynode.

Zufrieden zeigte sich Hollerich mit der Diskussion unterschiedlicher Ansichten in Prag. "Ich glaube, dass wir gut da durchgekommen sind. Das hätte viel schärfer werden können." Gegensätze solle man nicht überbewerten, das Verbindende sei viel größer. Kulturelle Verschiedenheiten "halten wir aus", so der Kardinal.

"Spaltung nicht herbeireden"

Hollerich warnte davor, Spaltungen herbeizureden. "Vom drohenden Schisma reden immer nur die Leute, die sich über ein Schisma freuen würden." Es sei besser, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das aber brauche Zeit, um wahrzunehmen, was Gottes Geist den Gläubigen sagen wolle. "Deshalb kann man eine Synode nicht durchpeitschen."

Hollerich, Erzbischof von Luxemburg, hat als Generalrelator eine Schlüsselrolle bei der von Papst Franziskus ausgerufenen Weltsynode. Sie soll in der Kirche zu einem anderen, synodalen Stil von Umgang und Beteiligung führen.

Vorbild Asien?

Vorbild könne die katholische Kirche in Asien sein, so der Kardinal. Trotz eines "enormen kulturellen Pluralismus" finde die Kirche dort eine Einheit und gemeinsame Positionen. "Die Bischöfe arbeiten mehr zusammen als wir in Europa. Das müssen wir auch fertigbringen."

Anzeige