Initiative der Bistümer Essen und Paderborn sowie der drei Landeskirchen

Ökumenische Tauffeier - Ideen für konfessionsverbindende Paare

  • Wenn konfessionsverbindende Paare ihre Kinder taufen lassen möchten, gibt es nun eine Arbeitshilfe für eine ökumenische Gestaltung des Gottesdienstes.
  • Sie wurde heute von den Bistümern Paderborn und Essen sowie den Landeskirchen Lippe, Westfalen und Rheinland vorgestellt.
  • Aus theologischer Perspektive gebe es weder eine „römisch-katholische“ oder eine „evangelische“ Taufe, vielmehr nur eine Taufe, erklärte der Essener Weihbischof Wilhelm Zimmermann.

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Die drei evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen und die beiden katholischen Bistümer Paderborn und Essen haben eine Arbeitshilfe für ökumenische Tauffeiern herausgegeben. Die "Handreichung für die Taufe von Kindern in konfessionsverbindenden Familien", bietet Informationen zur Säuglingstaufe sowie Texte und Vorschläge für eine Tauffeier, wie die Kirchen am Donnerstag mitteilten.

Demnach ist es wie bei ökumenischen Trau-Gottesdiensten möglich, das konfessionsverbindende Paare bei der Taufe ihrer Kinder Elemente aus beiden Konfessionen aufnehmen und die Tauffeier von Seelsorgerinnen oder Seelsorger beider Konfessionen leiten lassen können, wie das Bistum Essen mitteilt.

 

Zimmermann: Keine katholisch oder evangelische Taufe

 

Dieser Schritt sei besonders erfreulich, weil die Taufe als grundlegendes Sakrament die Christinnen und Christen der verschiedenen Konfessionen miteinander verbinde, so Weihbischof Wilhelm Zimmermann, im Bistum Essen für Ökumene zuständig. Aus theologischer Perspektive gebe es weder eine „römisch-katholische“ oder eine „evangelische“ Taufe, vielmehr nur eine Taufe, durch die Menschen in die Gemeinschaft mit Christus und untereinander geführt werden.

„Kirchenrechtlich erfolgt die Taufe unbeschadet dieser theologischen Perspektive aber immer auch in eine verfasste Kirche durch einen entsprechenden Eintrag im Kirchenbuch der evangelischen Kirchengemeinde oder der römisch-katholischen Pfarrgemeinde“, erklärt Zimmermann. Auch wenn die eigentliche Taufhandlung allein die Liturgin oder der Liturge der Taufkonfession vollziehe, so könnten die handelnden Personen beider Konfessionen die Teile des Taufgottesdienstes untereinander aufteilen“.

 

Ökumene-Fortschritt in den Gemeinden

 

In den beteiligten Kirchen habe sich in den vergangenen Jahrzehnten die Ökumene auf allen Ebenen, besonders in den Gemeinden, zu einem vielfach selbstverständlichen und geschwisterlicher Miteinander entwickelt, erklärten die leitenden Geistlichen.

Darunter sind auf evangelischer Seite der inzwischen in den Ruhestand getretene rheinische Präses Manfred Rekowski, die westfälische Präses Annette Kurschus, der lippische Landessuperintendent Dietmar Arends und auf katholischer Seite der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker und Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck.

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