Themenwoche Pastorale Räume (3): Der niedersächsische Teil des Bistums Münster

Oldenburger Land: Bad Zwischenahn will Pastoralen Raum wechseln

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In wenigen Wochen soll eine wichtige Etappe im Prozess der Entwicklung Pastoraler Räume im Bistum Münster abgeschlossen sein: der Zuschnitt eben dieser Seelsorgebereiche. Im Oldenburger Land nimmt das Offizialat viel Zustimmung wahr - eine Pfarrei aber möchte den geplanten Pastoralen Raum wechseln.

Bisher wünscht nur Bad Zwischenahn eine Änderung: Nach dem Vorschlag des Bischöflich Münsterschen Offizialats (BMO) sollten die rund 6.000 Katholiken der Pfarrei künftig dem Pastoralen Raum II angehören, mit Garrel, Friesoythe, Ramsloh, Barßel, Bösel und Westerstede. Die Diaspora-Gemeinde im Kreis Ammerland hat sich jedoch dagegen ausgesprochen – und käme lieber zu Raum III, mit den Pfarreien der Stadt Oldenburg, Hude, Lemwerder, Delmenhorst und Stuhr-Moordeich.

In allen anderen Pfarreien, so schildert Markus Wonka im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“ seinen Eindruck, stünden die Zeichen auf Zustimmung. „Wir sprechen meist schon an den Informationsabenden darüber und bekommen mit, wie die Stimmung ist“, sagt der Leiter des Seelsorgeamts im Offizialat.

Pfarreien sollen Votum zum Zuschnitt der Pastoralen Räume abgeben

So sieht der derzeitige Vorschlag für eine Neuordnung der Seelsorge in sechs Pastorale Räume aus. In diesem Plan findet sich die Pfarrei Vinzenz Pallotti Bad Zwischenahn noch im Pastoralen Raum II. | Grafik: Offizialat
So sieht der derzeitige Vorschlag für sechs Pastorale Räume aus. Hier findet sich die Pfarrei Vinzenz Pallotti Bad Zwischenahn noch im Pastoralen Raum II. | Grafik: Offizialat

In den kommenden Wochen laufen die letzten dieser insgesamt 41 Treffen mit den Gemeindegremien. Zu denen macht sich jedes Mal eine Delegation mit Weihbischof Wilfried Theising, Markus Wonka und Finanzdirektor Michael gr. Hackmann auf - um die Pläne zur Weiterentwicklung der pastoralen Strukturen vorzustellen und offene Fragen zu klären.

Die Reihe dieser Besuche wird voraussichtlich Anfang März abgeschlossen. Bis spätestens 15. März soll dann jede Pfarrei schriftlich ihr Votum zu den BMO-Vorschlägen abgeben. Dazu hat Weihbischof Theising sie aufgefordert.

Bischof Felix Genn wird nach Ostern entscheiden

Die BMO-Delegation habe den Gemeinden bei Bedarf auch weitere, ergänzende Gespräche angeboten, erklärt Wonka. Jedoch sei dieses Angebot noch nicht angenommen worden. Nach Ostern werde Bischof Felix Genn über den endgültigen Zuschnitt der Räume entscheiden, um sie 2024 zu errichten.

Im Fall Bad Zwischenahn hat das Offizialat vorgeschlagen, bei einem Treffen noch einmal Delegierte aus allen Gemeinden an einen Tisch zu bringen, die von dem Änderungswunsch der Gemeinde betroffen sind. Also Bad Zwischenahn selbst und auch die Pfarreien des gewünschten Pastoralen Raums III. „So haben wir nicht nur die Perspektive Bad Zwischenahns, sondern auch die der anderen zusammen“, erklärt Wonka.

Über Bad Zwischenahn soll mit allen Betroffenen diskutiert werden

Etwa, was die Größe der so entstehenden Einheit angeht. Sollte Bad Zwischenahn wechseln, würde der Raum III rund 50.000 Katholiken zählen. „Da müssen wir die anderen Pfarreien fragen, wie sie das sehen“, so Markus Wonka. Das daraus resultierende gemeinsame oder auch die unterschiedlichen Voten würden Bischof Genn anschließend zur Entscheidung vorgelegt.

Der Offizialats-Vorschlag für eine Neuordnung der territorialen Strukturen sieht für den niedersächsischen Teil des Bistums Münster die Bildung von sechs Pastoralen Räumen vor. Der nach Mitgliedern größte ist dabei der Raum, der den Süden des Kreises Cloppenburg umfasst, mit rund 52.000 Katholiken, der kleinste der Pastorale Raum I mit 22.000 Katholiken.

Die bisher vorgeschlagenen Pastoralen Räume im Oldenburger Land
Raum I: Brake, Jever, Nordenham, Varel, Wangerooge und Wilhelmshaven (22.350 Katholiken)
Raum II: Bad Zwischenahn, Barßel, Bösel, Friesoythe, Garrel, Saterland und Wes­terstede (44.960 Katholiken)
Raum III: Delmenhorst, Hude, Lemwerder, Oldenburg, Stuhr (43.880 Katholiken)
Raum IV: Bakum, Goldenstedt, Vechta, Langförden, Visbek und Wildeshausen (42.360 Katholiken)
Raum V: Bethen, Cappeln, Cloppenburg, Emstek, Essen, Lastrup, Lindern, Löningen, Molbergen und Stapelfeld (52.300 Katholiken)
Raum VI: Damme, Dinklage, Lohne und Steinfeld (48.600 Katholiken)

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