Vorarbeit für Treffen beider Kirchenführer in Kasachstan?

Papst trifft Vertrauten von Moskaus Patriarch Kyrill I.

  • Papst Franziskus hat am Freitag den Leiter des russisch-orthodoxen Außenamts, Metropolit Antonij, in Audienz empfangen.
  • Er ist ein Vertrauter des Moskauer Patriarchen Kyrill I.
  • Ob es bei dem Gespräch um ein mögliches Treffen zwischen Franziskus und Kyrill in Kasachstan ging, blieb zunächst offen.

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Papst Franziskus hat am Freitag den Leiter des russisch-orthodoxen Außenamts, Metropolit Antonij (Sevrjuk), in Audienz empfangen. Sie hätten über zahlreiche Themen, "die auf der Tagesordnung der orthodox-katholischen Beziehungen stehen, auch im Zusammenhang mit den politischen Prozessen, die in der Welt stattfinden" gesprochen, teilte das Moskauer Patriarchat im Anschluss mit. Der Vatikan äußerte sich bislang nicht zu Gesprächsinhalten.

Am Donnerstag war der Metropolit bereits mit dem Außenbeauftragten des Vatikan, Erzbischof Paul Gallagher, zusammengetroffen. Während des "langen Gesprächs" seien aktuelle Fragen der Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche erörtert worden, erklärte das Moskauer Patriarchat anschließend in einer Mitteilung.

Antonij - Kyrill - Putin

Offen ist, ob es in den Gesprächen auch um ein mögliches Zusammentreffen zwischen Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. im September in Kasachstan ging. Beide haben ihre Teilnahme an dem für den 14./15. September geplanten interreligiösen Kongress in der Hauptstadt Nur-Sultan bestätigt.

Der 37-jährige Metropolit von Korsun und Westeuropa ist Anfang Juni zum neuen Vorsitzenden der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats ernannt worden. Antonij war einst persönlicher Sekretär von Patriarch Kyrill. Er gilt seit 2004 als einer seiner engsten Vertrauten.

Kyrill wiederum wird eine besondere Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt. Dessen Angriffskrieg auf die Ukraine rechtfertigt der Patriarch. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte daher im Juni ein geplantes Gespräch mit dem Moskauer Patriarchat abgesagt. 

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