Erfolg von Verbänden und Verbrauchern

Primark beugt sich Protest und nennt Namen von Lieferanten

Die Christliche Initiative Romero in Münster hat von der Modekette Primark die Offenlegung seiner Lieferanten gefordert. Mit Erfolg. Der Verein hatte der Geschäftsführung der Primark-Filiale in Münster 68.000 Unterschriften übergeben.

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„Primark hat unseren Forderung nachgegeben und seine Lieferanten offengelegt“, freut sich Isabell Ullrich von der Christlichen Initiative Romero (CIR) in Münster. Ullrich hatte im Januar zusammen mit einer Kollegin vom Verein „Vamos“  der Geschäftsführung der Primark-Filiale Münster 68.000 Unterschriften übergeben, um mehr Transparenz bei der Textilproduktion einzufordern.

An der Kampagne hatten sich Menschen und Initiativen aus vielen Ländern beteiligt. 200 Unterschriften kamen allein am Aktionstag im November 2017 zusammen, als die irische Bekleidungs-Kette in Münster eine neue Filiale eröffnete. Primark ist wegen seiner schnell wechselnden, billigen Mode vor allem bei jungen Leuten beliebt.

 

Verbraucher machten Druck

 

Der Erfolg sei möglich geworden, weil Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihrer Unterschrift Druck ausgeübt haben, sagt Ullrich. „Auf seiner Website hat Primark jetzt eine interaktive Karte mit den Namen der Fabriken in den Ländern, wo für das Unternehmen produziert wird.“ Auch die Zahl der Fabrik-Beschäftigten werde genannt. „Diese Maßnahme ist aber nur ein erster Schritt“, mahnt die CIR-Mitarbeiterin. „Es fehlen bei Primark noch Angaben dazu, was in den Fabriken gefertigt wird.“

Zahlreiche Unternehmen  würden sich in der Öffentlichkeit umweltbewusst und sozial darstellen, um bei den Verbrauchern zu punkten. „Man nennt das Greenwashing (Grün-Waschung). Wir werden jetzt in den Fabriken vor Ort überprüfen, wie es dort tatsächlich aussieht.“ Ziel sei es, für die Näherinnen und Näher in armen Ländern menschenwürdige Arbeits- und Umweltbedingungen und angemessenen Lohn zu erreichen.

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