Klimawandel ist vor allem der Grund für Flucht im eigenen Land

Misereor erinnert an 51 Millionen Binnenflüchtlinge

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Menschen, die im eigenen Land auf der Flucht sind, stellen weltweit größte Gruppe dar. Vor allem der Klimawandel und mit ihm Extremwetterereignisse führten zu Fluchtbewegungen in Ländern des Südens. Indien ist besonders betroffen.

Das katholische Hilfswerk Misereor mahnt, die immer noch große Zahl der Binnenflüchtlinge in Kriegs- und Krisengebieten nicht aus dem Blick zu verlieren. Die Zahl der Menschen, die sich jeweils in ihrem eigenen Land zur Flucht gezwungen sehen, mache global betrachtet mit 51 Millionen die weitaus größte Gruppe aller Flüchtlinge aus, erklärte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel am Samstag in Aachen anlässlich des kirchlichen Welttages des Migranten und Flüchtlings am Sonntag. Dieser steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Wie Jesus Christus, zur Flucht gezwungen“.

„Angesichts der Bilder von Flüchtlingen, zuletzt von der griechischen Insel Lesbos oder vom Mittelmeer, dominiert die Lage in Europa die Diskussionen um die Flüchtlings- und Migrationspolitik“, sagte Spiegel. Die meisten Menschen auf der Flucht vor Konflikt, Verfolgung, Hunger und den Folgen des Klimawandels seien aber nach wie vor Vertriebene in ihren eigenen Ländern. Öffentlich blieben sie aber weitgehend unsichtbar.

 

Menschen in Indien besodners von Naturkatastrophen betroffen

 

Vor allem der Klimawandel und mit ihm Extremwetterereignisse führten zu Fluchtbewegungen in Ländern des Südens. „So wurden in Indien allein im Jahr 2019 über fünf Millionen Menschen zumindest vorübergehend obdachlos durch Sturm und Überflutungen“, erklärte Spiegel und forderte eine größere globale Perspektive in der Erstversorgung und langfristigen Unterstützung der Betroffenen.

„Während der Corona-Pandemie hat sich der Blick vieler Menschen auf das eigene Leben verengt. Das darf nicht handlungsleitend sein“, beklagte er. Corona habe die Vertriebenen besonders getroffen. Neben den Kriegs- und Krisengebieten Syrien, dem Jemen, dem Irak, Libyen, Afghanistan und Venezuela gibt es besonders viele intern Vertriebene in der Demokratischen Republik Kongo, in Kolumbien, Kamerun, Nigeria und im Sudan.

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