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Kirchliche Hilfswerke verzeichnen in Corona-Zeiten durch private Überweisungen noch keine größeren Spendenrückgänge. Stark negativ getroffen ist allerdings die Fastenaktion von Misereor.
Dabei kamen nach bisherigem Stand sechs Millionen Euro zusammen – das wären vier Millionen Euro weniger als 2019. Ein Grund ist der Ausfall der Kollekte, da am fünften Fastensonntag wegen der Corona-Pandemie bundesweit keine öffentlich zugänglichen Gottesdienste gefeiert wurden.
Andere Wege als die Kollekte
Misereor teilte auf Anfrage mit, das Entwicklungshilfswerk erfahre viel Solidarität für die von der Corona-Krise besonders betroffenen Bewohner Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Die Spendenbereitschaft in den vergangenen drei Monaten sei groß gewesen. Viele Unterstützer hätten „andere Wege als den Klingelbeutel“ genutzt, etwa Online-Spenden.
Eine Sprecherin des deutschen Hilfswerks „Caritas International“ sprach auf Anfrage von einem „aktuell guten Spendenstand“. Einen Einbruch bei den Überweisungen habe es in der Pandemie nicht gegeben. Die Sprecherin zeigte sich dankbar für „diese Solidarität in Zeiten, in denen viele Menschen um ihr eigenes Wohl bangen“.
Positiver Trend bei „Brot für die Welt“
Das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ verzeichnet nach eigenen Angaben einen positiven Trend bei den Spenden in diesem Frühjahr. Die Corona-Pandemie habe viele Menschen offenbar motiviert, Geld für Projekte in Entwicklungsländern zu geben, so eine Sprecherin. „Die Berichte über die wirtschaftliche Not nach den Lockdowns in verschiedenen Ländern haben viele Leute berührt.“
Das Hilfswerk „Missio Aachen“ äußerte sich ebenfalls dankbar für die Unterstützung in Zeiten von Corona. Allerdings liege noch keine Übersicht der Spendeneingänge vor, sagte ein Sprecher.