Gebet in Jerusalem für von der Hamas Entführte

Tausende beten an der Klagemauer für Geiseln und Israels Soldaten

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Tausende haben auf dem voll besetzten Platz vor der Klagemauer in Jerusalem für die Rückkehr der von der Hamas entführten Israelis und für die Soldaten des Landes gebetet. Das Gebet geht auf einen jüdischen Brauch zurück.

An der Klagemauer in Jerusalem haben Tausende für die Rückkehr der Geiseln im Gazastreifen gebetet. Die Betenden folgten einem Aufruf der israelischen Oberrabbiner David Lau und Jitzchak Josef, die zu einem „kleinen Versöhnungstag“ („Jom Kippur Katan“) eingeladen hatten, „um zu weinen, zu flehen und die himmlische Barmherzigkeit für ganz Israel zu erflehen“.

Neben Psalmlesungen und Vergebungsgebeten („Slichot“) wurde für die Sicherheit der Geiseln und der israelischen Soldaten gebetet. Dabei wurden wiederholt Schofare (Widderhörner) geblasen, die üblicherweise zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana sowie zum Versöhnungstag Jom Kippur ertönen.

Der Brauch

Angehörige der von der islamistischen Hamas Entführten zeigten auf dem voll besetzten Platz Bilder der Geiseln und Transparente mit der Forderung „Bring them home now“ („Bringt sie jetzt zurück“). Der Platz und weite Teile der Altstadt wurden von Einsatzkräften der israelischen Polizei gesichert.

„Jom Kippur Katan“ bezieht sich auf den im 15. Jahrhundert entstandenen Brauch, am Vorabend eines neuen Monats zu fasten und Slichot zu sprechen. Der erste Tag des Monats selbst gilt als Freudentag, an dem Fasten verboten ist. Mittwoch mit Sonnenuntergang begann der erste Tag des jüdischen Monats Schewat, in das das jüdische Neujahrsfest der Bäume fällt.

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