DBK-Vize Michael Gerber: Terror-Angriffe durch nichts zu rechtfertigen

Angriff auf Israel: Deutsche Bischöfe zeigen sich bestürzt

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Bestürzt über die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten haben sich deutsche Bischöfe geäußert. Der Vize-Chef der Bischofskonferenz, Michael Gerber, sagte, die terroristischen Angriffe seien durch nichts zu rechtfertigen. Bischof Gebhard Fürst warnte vor neuem Antisemitismus.

Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Fuldaer Bischof Michael Gerber hat sich bestürzt über den Angriff auf Israel gezeigt. Ihre Solidarität und Bestürzung brachten auch die katholischen Bischöfe aus Niedersachsen in einer gemeinsamen Erklärung sowie der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, zum Ausdruck. Der Fuldaer Bischof Michael Gerber sagte, die terroristischen Angriffe seien durch nichts zu rechtfertigen: "Unsere Solidarität gilt den Opfern und allen Helfenden."

Bischof Gebhard Fürst kündigte an, an diesem Montagabend in Stuttgart bei einer Solidaritätskundgebung für Israel zu sprechen. "Wir verurteilen den barbarischen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel", so der Rottenburger Bischof. Er äußerte die Sorge, dass der Krieg auch in Deutschland negative Auswirkungen haben könnte: "Dieser Krieg darf nicht für neuen Antisemitismus instrumentalisiert werden. Pro-Hamas-Freudenfeiern wie in Berlin-Neukölln sind auf unseren Straßen inakzeptabel." 

Bischofe aus Niedersachsen beziehen Stellung

In der Stellungnahme der drei Bischöfe aus Niedersachsen, Bischof Heiner Wilmer (Hildesheim), Weihbischof Johannes Wübbe, Übergangsleiter des Bistums Osnabrück und Wilfried Theising,  Oldenburger Offizial, machen sie deutlich, dass der komplexe Nahost-Konflikt nicht kriegerisch zu lösen sei. Ihre Gedanken seien bei den Betroffenen und bei denen, die die Hoffnung an eine friedliche Lösung nicht aufgeben. "Wir beten für ein Ende der Gewalt und für ein friedliches Miteinander in der Region", heißt es.

Derweil meldete die israelische Armee Angriffe aus libanesischem Gebiet. Israelische Soldaten töteten demnach eine Reihe bewaffneter Verdächtiger, die vom Libanon aus in israelisches Gebiet eingedrungen waren. Medienberichten zufolge wurden die Bewohner der grenznahen Stadt Kirjat Schmona aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben. Die “Tagesschau” meldet, Israel habe als Reaktion seinerseits Ziele im Libanon angegriffen. 

Sorgen um weitere Eskalation

Beobachter befürchten, dass die libanesische Terrororganisation Hisbollah in den Krieg einsteigen könnte. Laut israelischen Medienberichten von Montag erklärte der libanesische Außenminister Abdallah Bouhabib jedoch, seine Regierung habe von der Hisbollah die Zusicherung erhalten, dass sie sich nicht an den Kämpfen beteiligen werde, solange Israel den Libanon nicht "belästigt".

Nach offiziellen Angaben wurden bis Sonntagnachmittag mehr als 600 tote Israelis geborgen, über 2.000 seien verletzt worden. Zudem hätten Hamas-Kommandos mindestens 100 Zivilisten entführt. Die Rede ist laut Medienberichten auch von einem Massaker bei einem Musikfestival, bei dem mehrere hundert junge Menschen getötet, weitere entführt worden sein sollen. 

Bericht: Viele Tote und Geiseln bei Festival

Nach palästinensischen Angaben wurden bis dahin mehr als 300 Menschen durch israelische Luftangriffe getötet und knapp 2.000 verletzt. Beide Seiten rechneten mit weiter steigenden Verlusten an Menschenleben. Die Zahl abgefeuerter Hamas-Raketen erhöhte sich auf rund 3.000.

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