Früherer "Wort-zum-Sonntag"-Sprecher zum Konflikt in und um Israel

Jerusalem-Pfarrer Stephan Wahl befürchtet mehr Hass im Nahost-Konflikt

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Der Priester Stephan Wahl, früher "Wort zum Sonntag"-Sprecher, lebt in Ostjerusalem. Er sagt, warum er nicht an Entspannung zwischen Israelis und Palästinensern glaubt, und warum der Blick auf die Palästinenser differenzierter sein sollte.

Die Hamas-Angriffe auf Israel machen eine Lösung des Nahostkonflikts nach Einschätzung des in Jerusalem lebenden Priesters Stephan Wahl (63) noch unrealistischer. "Die Realität dürfte sein, dass alles noch schlimmer wird als es vorher war. Es wird mehr Hass und Spaltung geben als zuvor", sagte der in Jerusalem lebende Priester aus dem Bistum Trier der Zeitung “Trierischer Volksfreund”.

Er wünsche sich gute und gerechte Führungspersönlichkeiten bei Israelis und Palästinensern, die gemeinsam über einen Zweivölkerstaat verhandelten. "Aber das ist völlig utopisch", so Wahl. Der frühere "Wort zum Sonntag"-Sprecher lebt seit 2018 in Ostjerusalem.

“Hamas repräsentiert nicht die Palästinenser”

Von Deutschland wünsche er sich in der aktuellen Lage faires Handeln. Wahl kritisierte Überlegungen, die Hilfen für Palästinenser zu stoppen. Ein “Schwarz-Weiß-Bild” helfe nicht weiter.

Vielmehr sollte Deutschland die Palästinenser unterstützen, die nicht auf der Seite der Hamas stünden, sich aber nicht trauten, etwas zu sagen. "Die leichtfertige Gleichung Hamas gleich Palästinenser gleich Terroristen ist ebenso falsch wie gefährlich. Die entsetzliche Hamas repräsentiert eben nicht die Mehrheit der Palästinenser", betonte Wahl. Angesichts der Angriffe, bei denen Menschen von Hamas-Terroristen abgeschlachtet würden, müssten "die friedliebenden Palästinenser eigentlich auf die Barrikaden gehen und ihre Stimme gegen die Angriffe durch die radikalen Kräfte erheben".

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