Pilger von Emmaus-Reisen sind derzeit am See Genezareth

Münsteraner Reisegruppe während Krieg in Israel: Surreale Situation

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Während die Gewalt in Israel eskaliert, ist auch eine 17-köpfige Pilgergruppe unseres Partners Emmaus-Reisen im Land. Kirche-und-Leben.de hat Reiseleiter Anselm Thissen am See Genezareth im Norden des Landes erreicht und mit ihm über die Situation gesprochen.

Wo erreiche ich euch gerade?

Wir sind seit Samstag am See Genezareth, also mehr als zwei Autostunden nördlich von Jerusalem - allerdings nicht weit weg vom Libanon.

Wie habt ihr von den Hamas-Angriffen am Samstagmorgen erfahren und welche Auswirkungen hatten sie auf die Reise?

Geplant war, dass wir am Samstagmorgen von Bethlehem in Palästina in die Wüste im Süden Israels aufbrechen, um nach Arad zu fahren und dort zwei Nächte zu verbringen. Als ich aufgestanden war, hat uns unser Guide informiert, dass es Anschläge gegeben hat und dass unsicher sei, wie es mit dem Programm weitergehen könne. Gegen acht Uhr sind wir pünktlich aus Bethlehem losgefahren und konnten noch so eben Palästina verlassen, kurz bevor die Grenze zu Israel geschlossen wurde. Anstatt in die Wüste zu fahren, ging es zum Toten Meer. Weiter südlich wäre es laut unserer israelischen Partneragentur zu unsicher gewesen. Im Anschluss haben wir unser Hotel am See Genezareth, in Ein Gev, bezogen. Von den Anschlägen und Kämpfen merken wir im Norden des Landes quasi nichts, ab und zu hören wir Militärhubschrauber und Militärflugzeuge.

Wie nehmt ihr die Stimmung im Land wahr?

Die Lage am See ist surreal friedlich. Wir haben am Sonntagmorgen in Tabgha gemeinsam eine Open-Air-Messe gefeiert. Natürlich bekommt die Reisegruppe aus den Medien aber mit, dass in Israel Krieg herrscht. Das verunsichert einige Teilnehmende zunehmend. 

Wie geht es den Reisenden?

Für alle kamen diese Angriffe überraschend, sowohl für unsere Gruppe als auch offensichtlich für den Staat Israel. Natürlich beobachtet unsere örtliche Agentur ständig die Lage. Die Leute machen sich allerdings immer mehr Gedanken über den weiteren Reiseverlauf, insbesondere wenn die Rückfragen von Freunden und Familien aus Deutschland kommen, wie es ihnen geht. Aktuell ist die Rückreise regulär für Donnerstag vorgesehen, doch die Lage kann sich jederzeit ändern.

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