Zwei geistliche Gemeinschaften im Fokus von Aufarbeitungs-Team der Uni Münster

„Totus tuus“: Betroffene geistlichen Missbrauchs sollen sich melden

  • Für die Aufarbeitung von geistlichem Missbrauch in den Bistümern Münster und Osnabrück bittet ein Forschungsteam um Mithilfe.
  • Im Fokus stehen die geistlichen Gemeinschaften „Totus tuus“ und „Christusgemeinschaft“.
  • Betroffene und (ehemalige) Mitglieder werden gebeten, sich für Gespräche zur Aufarbeitung zu melden.

 

Anzeige

Für die Aufarbeitung von geistlichem Missbrauch in den Bistümern Münster und Osnabrück bittet ein Forschungsteam der Universität Münster um Mithilfe. Im Fokus stehen Betroffene sowie aktive und ehemalige Mitglieder der neuen geistlichen Gemeinschaften „Christusgemeinschaft“ und „Totus Tuus Neuevangelisierung“, wie Judith Könemann, Professorin für Religionspädagogik und Leiterin des Aufarbeitungsprojekts an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, in einer Pressemitteilung erläutert.

Vorwürfe von geistlichem Missbrauch liegen demnach sowohl gegen die von 2007 bis 2021 im Bistum Münster kirchenrechtlich anerkannte Vereinigung „Totus Tuus Neuevangelisierung“ als auch gegen die im Bistum Osnabrück gegründete und mit den Thuiner Franziskanerinnen verknüpfte „Christusgemeinschaft“ vor.

So läuft die Zusammenarbeit

Mit Betroffenen, die sich melden, führen die Projektmitarbeiter den Angaben zufolge zunächst ein Telefonat. Dann erst werde ein Ort für ein Interview vereinbart. Über eine Anonymisierung und inhaltliche Schwerpunkte entschieden die Betroffenen, heißt es. Zudem sei es jederzeit möglich, die Teilnahme an dem Projekt zu widerrufen.

Das Projekt wird von den Bistümern Münster und Osnabrück sowie von den Thuiner Franziskanerinnen finanziert, jedoch an der Universität Münster unabhängig durchgeführt. Bei gezielten Hinweisen beziehe das Forschungsteam auch geistlichen Missbrauch in anderen katholischen Gemeinschaften ein, sofern sie in einem der beiden Bistümer angesiedelt sind.

Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich per E-Mail unter geistlicher.missbrauch(at)uni-muenster.de oder bei Juliana Osterholz unter der Telefonnummer 0251/83-30029 beziehungsweise bei Bernhard Frings unter der Telefonnummer 0251/83-24337 melden. Das Team ist auch per Post erreichbar: Professorin Dr. Judith Könemann, Robert-Koch-Straße 40, 48149 Münster.

Anzeige