Karsten Weidisch vom Pastoralteam berichtet von der Insel

Trotz Corona: Ferienlager kehren langsam nach Ameland zurück

  • Etwa 20 Ferienlager vom Katholischen Ferienwerk Ameland werden diesen Sommer durchgeführt.
  • Nach einem Corona-Ausbruch und der Einstufung der Niederlande als Risikogebiet sind die Lagerleitungen sehr vorsichtig geworden.
  • Dennoch ist Pfarrer Karsten Weidisch, Vorsitzender des Ferienwerks, vorsichtig optimistisch für die Zukunft.

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Sommerzeit ist Ferienlager-Zeit auf Ameland. Doch die Corona-Pandemie hat dort ihre Spuren hinterlassen. Nur wenige Gruppen kommen in diesem Jahr in die Niederlande. Nach einem Corona-Ausbruch und der Einstufung als Risikogebiet herrscht dennoch leichter Optimismus beim Katholischen Ferienwerk Ameland.

Sonnenschein, eine steife Brise, Sand zwischen den Zehen und Kinder, die ihre Freizeit genießen. Solche Szenen sind im Moment in den Ferienlagern auf Ameland täglich zu beobachten. Das dies wieder möglich ist, stimmt den Münsteraner Pfarrer Karsten Weidisch vorsichtig optimistisch, aber von Normalität in Zeiten vor der Corona-Pandemie will der Seelsorger, der sich mit dem Pastoralteam Ameland gerade auf der Insel befindet, noch nicht reden.

 

Das Leben auf Abstand funktioniert ganz gut

 

Weidisch ist Vorsitzender des Katholischen Ferienwerks Ameland und freut sich, dass in dieser Saison etwa 20 Lager, die dem Ferienwerk verbunden sind, ihre Tour auf die niederländische Insel geplant haben. Zwar kamen vor der Pandemie rund 100 bis 120 Ferienlager, aber immerhin fahren überhaupt wieder Gruppen los, so Weidisch. „Das Leben auf Abstand funktioniert ganz gut. Aber es ist kein normaler Sommer“, macht der Pfarrer aus Münster klar.

Es sei allerdings noch nicht sicher, ob alle angekündigten Reisen auch durchgeführt werden. Die Lagerleitungen fragen sich, erzählt Weidisch, ob sie die Verantwortung tragen könnten. Denn einerseits gab es zuletzt einen Corona-Ausbruch im Ameland-Lager von Bedburg-Hau, andrerseits sind die Niederlande von der Bundesregierung wegen stark steigender Inzidenzen wieder zum Corona-Risikogebiet erklärt worden. Alle Teilnehmenden müssen sich vor der Rückreise nach Deutschland online anmelden und sich, falls nicht geimpft oder genesen, testen lassen. Solche Testungen finden, so Weidisch, allerdings sowieso regelmäßig statt.

 

Hygienekonzepte deutlich strenger als die Vorgaben

 

Pastoralteam Ameland unterwegs am Strand
Das Pastoralteam Ameland hat in diesem Jahr die eigenen Kontakte stark reduziert. | Foto: Lukas Boetselaars (pd)

Von niederländischer Seite müssten nur sehr geringe Vorgaben erfüllt werden. Da seien die Hygienekonzepte der Lager und des Pastoralteams deutlich strenger, sagt der Pfarrer. Für die Kinder sei zum Beispiel das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit normal, obwohl es in Geschäften nicht mehr vorgeschrieben ist. „Die Ferienlager sind gute Vorbilder für so manche Touristen“, so Weidisch. Viele Deutsche würden dort keine Maske mehr tragen, obwohl sie daheim wieder eine tragen müssten. Ansonsten seien die Rückmeldungen von den Lagern, die bereits nach Ameland gefahren sind, sehr positiv. Die Kinder freuten sich einfach über das Lagerleben.

Das Pastoralteam des Bistums Münster verhalte sich ebenfalls sehr vorsichtig. So gebe es nicht wie üblich den großen Austausch unter den Lagerleitungen oder lagerübergreifende Sportturniere. „Wir wollen die Kontakte reduzieren“, sagt Karsten Weidisch. Auch die großen Suchspiele müssten in diesem Jahr ausfallen. Die Kontakte beschränkten sich im Wesentlichen auf die gemeinsamen Gottesdienste, entweder in den Dünen oder in der Kirche, ansonsten sei das Team ansprechbar, wenn es Fragen oder Probleme gebe.

Wenn Karsten Weidisch einen Wunsch für den Sommer im nächsten Jahr frei hätte, dann diesen: „Ich hoffe, wir finden einen Modus, mit Corona gut leben zu können.“ Sodass einige Ferienlager mehr nach Ameland zurückkehren können. Vielleicht mit reduzierten Gruppengrößen, damit das Risiko überschaubarer sei.

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