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Eine strikte Einhaltung der vorgeschriebenen Lesungstexte in der Messe mahnt Kurienkardinal Robert Sarah an. Die biblischen Lesungen sollen weder ersetzt noch gestrichen werden, schreibt der Präfekt der vatikanischen Gottesdienst-Kongregation in einer „Note“ zum „Sonntag des Wortes Gottes“. Das Lektionar sieht für gewöhnlich werktags eine Lesung aus dem Alten oder Neuen Testament sowie das Evangelium vor. An Sonntagen sind zwei Lesungen, je aus dem Alten und aus dem Neuen Testament, sowie das Evangelium vorgeschrieben.
Der 2019 von Papst Franziskus eingeführte „Sonntag des Wortes Gottes“ wird in der katholischen Kirche in Deutschland am kommenden Sonntag ökumenisch als Bibelsonntag begangen. In der Weltkirche wird er am 3. Sonntag im Jahreskreis begangen – das war am vergangenen Sonntag.
Sarah: Keine fliegenden Blätter!
Sarah verlangt zudem, für die Lesungen nicht fliegende Blätter oder Fotokopien zu verwenden, sondern ausschließlich die vorgesehenen Bücher. Die Verkündigung der biblischen Texte soll vom Ambo aus geschehen, der „kein funktionales Möbelstück“ sei, sondern „der Ort, der der Würde des Wortes Gottes entspricht“. Dasselbe gelte für das Singen des Antwortpsalms und die für die Fürbitten. Sämtlich Kommentare und Ankündigungen hingegen sollen nicht von diesem Lesepult aus erfolgen.
Auch zur Predigt nach dem Evangelium in der Eucharistiefeier äußert sich Sarah: Sie liege in den Händen der Bischöfe, Priester und Diakone. Ihre Aufgabe sei es, die Heilige Schrift zu erklären und „jedem zu ermöglichen sie zu verstehen“. Daher müssten sie sich „verpflichtet fühlen, diesen Dienst mit besonderer Hingabe auszuüben“. Auf einen Predigt-Dienst von nicht-geweihten Personen, etwa Pastoralreferentinnen, geht das Dokument nicht ein.