Über das C der CDU, die Flüchtlingsfrage und die Grenze zur AfD

Was die katholischen Laien von CDU-Chef Armin Laschet erwarten

  • Armin Laschet sei sei „alles andere als ein Taufschein-Katholik“, sagt ZdK-Präsident Thomas Sternberg.
  • Der neue CDU-Chef hat sich selbst im Zentralkomitee der deutschen Katholiken engagiert.
  • Sternberg erwartet klare Positionen in der Flüchtlingsfrage, beim C-Erbe der CDU - und eine scharfe Grenze Richtung AfD.

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Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, formuliert klare Erwartungen an den neuen CDU-Chef. Armin Laschet müsse etwa intensiv dafür arbeiten, dass es zu einer deutlich besseren europäischen Lösung der Flüchtlingsfrage komme, sagte Sternberg, selbst CDU-Mitglied, dem Kölner „Domradio“. Laschet solle bei dem Thema auch seine europapolitischen Kontakte und Prinzipien ins Spiel bringen.

Der CDU-Vorsitzende sei „alles andere als ein Taufschein-Katholik“; er habe sich unter anderem von 2007 bis 2016 im ZdK engagiert, so Sternberg. „Ich glaube, da haben wir jemanden, der nicht nur kirchlich ist, sondern dem auch unsere christlichen Intentionen wichtig sind.“

 

Was die C-Tradition der CDU verlangt

 

Laschet habe schon gesagt, „dass das C eben nicht für konservativ steht, sondern dass dieser christliche Anspruch umzusetzen ist“. Auch in den aufgeheizten Jahren 2016/17 habe er in der Flüchtlingsfrage „klar die Position gehalten“, die er auch schon als erster Integrationsminister eines deutschen Bundeslands, in Nordrhein-Westfalen, gehalten habe.

In zahlreichen Online-Kommentaren beim digitalen CDU-Parteitag hätten viele deutlich gemacht, dass sie eine Partei der Mitte haben wollten, die sich der C-Tradition besinne, so Sternberg. „Diese C-Tradition hat nun eben etwas damit zu tun, dass es im Bereich des Sozialen, des Internationalen und auch der Kultur Verantwortungen gibt, die man übernehmen muss.“

 

„Katholisch oder Nationalist - beides geht nicht“

 

Eine „sehr klare Positionierung“ Laschets erwartet Sternberg gegen die AfD. Die „glasklare Abgrenzung“ komme auch aus der Überzeugung, dass „für einen katholischen Gläubigen Nationalismus und nationale Verengung schlechterdings nicht gehen“, sagte Sternberg. „Entweder wir sind katholisch, das heißt allumfassend und global in einer Kirche, die keine Nationalgrenzen kennt. Oder wir sind Nationalisten. Beides geht nicht.“

Laschet war am Samstag von einem digitalen Parteitag zum CDU-Bundesvorsitzenden gewählt worden. Die Wahl muss noch per Briefwahl bestätigt werden, was als Formsache gilt. Die Verkündung ist für Freitag angekündigt.

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