Hertener Verband bietet gutes Material günstig an

Wenn die Erstklässler-Ausstattung zu teuer wird - hilft die Caritas

  • Wenn der erste Schultag näher kommt, wird es für die Eltern richtig teuer.
  • Um ärmere Familien zu unterstützen, bietet die Caritas in Herten hochwertiges Schulmaterial an.
  • Dieses wird zu günstigen Preisen in den Second-Hand-Läden angeboten.

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Wenn die Schule beginnt, wird es für viele Eltern teuer. Erstklässler müssen komplett neu ausgestattet werden, brauchen einen Schulranzen, Sportzeug, ein Etui mit Stiften, Hefte, Zeichenblock, Malkasten und, nicht zu vergessen, die Schultüte.

Für Menschen mit wenig Einkommen gibt es zwar Zuschüsse. Mit 116 Euro im August und 58 Euro im Februar, die aus dem Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung als Zuschuss zum Schulbedarf gezahlt werden, ist es aber nicht getan. „Vor allem wollen wir vermeiden, dass die Kinder in Herten bereits in der ersten Klasse über die minderwertige Qualität ihrer Schulausrüstung stigmatisiert werden“, sagt Jan Hindrichs, Vorstand der Caritas Herten.

Das richtige Schulmaterial für alle Kinder

Deshalb beschafft die Caritas hochwertiges Schulmaterial und bietet es zu günstigen Preisen in ihren Second-Hand-Läden „Kinderland“ an der Hertener Ewald- und Bahnhofstraße zum Kauf an. Was genau gebraucht wird – etwa ergonomisch geformte Stifte oder der richtige und deshalb teurere Wasserfarbkasten – dazu befragt das „Kinderland“-Team zunächst die Lehrkräfte der ersten Klassen. Die Eltern, die im „Kinderland“ einkaufen wollen, müssen dort einen Nachweis über den Bezug von Sozialleistungen vorlegen. Ihre Kinder gehen dann am ersten Unterrichtstag mit der gleichen Ausstattung wie alle anderen durchs Schultor. 

Für Caritas-Chef Hindrichs zählt vor allem dies: „Auf der Schulbank soll es keine Unterschiede geben.“ Am liebsten hätte er über Fördergelder zusätzlich ein gemeinsames Frühstück für die gesamten Schulklassen, damit ein soziales Gefälle ebenfalls nicht am Inhalt der Butterbrotsdose erkennbar wäre. In Herten lebt mehr als jedes vierte Kind von Leistungen der öffentlichen Hand, die Arbeitslosen-Quote in der 63.000-Einwohner-Stadt liegt bei 9,5 Prozent.

Förderscout hilft Eltern bei der Einschulung

Eine unersetzliche Hilfe vor allem für bildungsferne Familien mit Schulanfängern in Herten ist der „Förderscout“. Sozialpädagogen begleiten die Eltern in der Zeit der Einschulung ihres Kindes, erklären die Abläufe, gehen gegebenenfalls mit zum ersten Eltern-Lehrer-Gespräch und helfen bei der Beantragung eines Ganztags-Platzes. Die Idee des „Förderscouts“ entstand rund um den Kinderfonds der Hermann-Schäfers-Stiftung, heute gibt es dieses Erfolgsmodell an allen Hertener Grundschulen.

Aus Stiftungsmitteln und weiteren Spenden wird auch der Großeinkauf der Caritas für die Ausstattung der Schulkinder bezahlt. Im Jahr 2006 gegründet, hat die Hermann-Schäfers-Stiftung bis heute 700.000 Euro zusammengebracht. Möglich machen das auch viele kleine einmalige Stiftungsbeiträge ab 250 Euro von Hertener Bürgern, die aus Anlass ihres Geburtstags oder der Geburt eines Enkels etwas Gutes tun wollen.

Korrektur
Irrtümlich haben wir in einer früheren Fassung im zweiten Absatz von Zuschüssen über 70 und 30 Euro geschrieben. Diese Zahlen war nicht mehr aktuell, sodass wir sie korrigiert haben. Wir bitten um Entschuldigung. (07.08.2023)

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