Chefredakteurin Annette Saal zum Reformprozess der Kirche in Deutschland

Wer den Synodalen Weg kaputtredet, greift die Engagierten an

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Der Synodale Weg kann ohne engagierte Mitchristen nicht funktionieren. Um dieses Engagement zu würdigen, braucht es eine breite Unterstützung. Doch ganz wichtig ist, sagt Chefredakteurin Annette Saal, dass konkrete Ergebnisse am Ende des Weges zu sehen sind.

Wer erinnert sich nicht an die merkwürdig stillen Fußball-Bundesligaspiele ohne Zuschauer während der Zeit der Pandemie! Vor leeren Rängen, ohne die Unterstützung der Fans, wirkten sie eher wie Pflichtübungen denn als Ereignisse. Wie sagte der Sportreporter Christoph Biermann so treffend: „Ohne Zuschauer ist Fußball nur ein Sport.“

Selbst wenn Vergleiche bekanntermaßen hinken – auch der Synodale Weg ist auf Unterstützung angewiesen, selbst wenn manchmal nicht von allen Plätzen aus gut zu erkennen ist, was im Duell und Zuspiel gerade los ist. Es braucht Christen, die den Weg in Gedanken und im Gebet mitgehen, die den Agierenden ihr Wohlwollen und Vertrauen schenken.

 

Raus aus dem Mittelalter

 

Bei der Diskussionsveranstaltung „Synodaler Holzweg?“, einer Kooperationsveranstaltung von Diözesankomitee der Katholiken und „Kirche+Leben“ war dies deutlich zu spüren: Da sind Mitchristen beim Reformprozess der Kirche unterwegs, die sich nach Kräften bemühen, der Kirche neuen Schwung zu geben und einige Amtsträger daran zu erinnern, dass das Mittelalter der Neuzeit gewichen ist.

Die Delegierten könnten ihre Zeit auch anderweitig verbringen –  energie- und nervensparender. Trotzdem setzen sie sich beim Reformprozess ein, weil ihnen viel an der Kirche liegt und weil sie Verantwortung annehmen. Alle wissen, dass auf dem Synodalen Weg noch dicke Brocken liegen. Zum Beispiel der bei Reform-Themen oft genannte Verweis auf die Einheitlichkeit der Weltkirche, der von vielen als Totschlag-Argument empfunden wird.

 

Die Basis erwartet Ergebnisse

 

Wie auch immer: Die Basis erwartet konkrete Ergebnisse, keine Vertröstungen auf den Sankt-Nimmerleinstag. Deswegen brauchen die Delegierten des Synodalen Wegs alle Unterstützung. Auch deshalb, weil sie nur zu gut um zurückliegende Gesprächs- und Beratungsprozesse wissen, deren Ergebnisse unbeachtet in Regalen verstauben.

Wer den Reformprozess tot­redet, greift damit auch den Elan an, den die Engagierten jetzt noch haben. Um im Fußball-Bild zu bleiben: Anfeuern, damit sie motiviert am Ball bleiben!

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