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BDKJ-Bundespräses Stefan Ottersbach fordert Papst Franziskus auf, sich zum weltweiten Missbrauchsskandal der katholischen Kirche zu äußern. „Junge Menschen wollen glauben, aber die Kirchenleitung muss Verantwortung übernehmen“, erklärte der geistliche Leiter des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) bei einer Pressekonferenz im deutschen Pilgerzentrum zum Auftakt des 38. Weltjugendtags in Lissabon.
Der deutsche Jugendbischof, Johannes Wübbe aus dem Bistum Osnabrück, ergänzte: „Es gibt hier keine Schranken und Denkverbote. Die jungen Menschen erwarten von uns Antworten.“ Wie sehr die Krise in Lissabon thematisiert werde, werde sich in den nächsten Tagen zeigen.
Wübbe kommentiert WJT-Zahlen
Die deutsche Teilnehmende Emilie Pardula erklärte auf eine Frage von „Kirche-und-Leben.de“, dass gerade die Missbrauchskrise unter den Jugendlichen in Lissabon sehr präsent sei. Sie habe etwa beispielsweise mit Menschen aus Indien darüber gesprochen. Gleichzeitig sei es für sie in Portugal jedoch wichtig, ein Fest der Begegnung und des Glaubens feiern.
Zu den im Gegensatz zum Weltjugendtag 2016 in Krakau deutlich geringeren Teilnehmerzahlen zeigte sich Jugendbischof Wübbe recht unbesorgt: „Wir wissen nicht, woran es liegt.“ Vielleicht fehle es an Erzählgemeinschaften, die die Eindrücke zum Beispiel aus Krakau weitererzählt haben. 8.300 Jugendliche haben sich den Angaben zufolge aus Deutschland angemeldet, rund 3.800 waren bereits bei den Tagen der Begegnung dabei. In Krakau waren es noch rund 16.000 gewesen. Zu der geringeren Zahl der Bischöfe, 29 damals zu 17 aktuell, erklärte er: „Ich freue mich über jeden Bischof, der da ist.“