Veranstaltungen zum Friedensjubiläum in Münster

375 Jahre Westfälischer Frieden: Kirchen mahnen Mut zum Verzeihen an

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Die Kirchen haben mit mehreren Veranstaltungen an den Westfälischen Frieden vor 375 Jahren erinnert. Sie mahnten die Fähigkeiten an, verzeihen und zuhören zu können.

Die Kirchen haben 375 Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs an den Friedensschluss von Münster am 24. Oktober erinnert. Um Frieden zu stiften, seien Dialog und vor allem die Fähigkeit, verzeihen zu können, unerlässlich, sagte der evangelische Theologe Michael Utsch.

Er predigte in einer Friedensvesper in der evangelischen Apostelkirche. Den Gottesdienst hatten die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Münster, die Apostelgemeinde und die katholische Pfarrei St. Lamberti vorbereitet.

Ruf nach konstruktiven Diskursen

Zuvor hatten im Rathaus Kirchenvertreter bei einem ökumenischen Friedensdialog gefordert, gesellschaftlichen Rissen entgegenzuwirken. Dazu sollten gerade die Kirchen Begegnung, Austausch und konstruktive Diskurse ermöglichen.

Es sorge für Zorn und Sprachlosigkeit, „zu erleben, wenn Menschen Angst davor haben, das zu sagen, was sie denken, weil sie für ihre Meinung bedrängt, verletzt und angefeindet werden“, sagte der katholische Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer, Vorsitzender der Deutschen Kommission „Justitia et Pax“. „Statt sich mit dem anderen auseinanderzusetzen, wird die Person abgelehnt. Das ist eine dramatische Entwicklung“, mahnte Wilmer.

„Gegenüber nicht mehr gesprächswürdig“

Dieses Problem bestehe praktisch weltweit, sagte Bischof Friedrich Kramer, Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland: „Es werden keine Diskurse mehr geführt, das Gegenüber wird nicht mehr als gesprächswürdig wahrgenommen.“

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