Warum junge Frauen in der Kirche bleiben (6) - aus Ahaus-Wessum

Arbeit an der Basis macht Jutta Terbeck Spaß, „hier ist Kirche lebendig“

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Missbrauchs-Skandale, fragwürdiges Machtgehabe, Ausschluss von Frauen von Weiheämtern – das sind nur einige Aspekte, die Frauen an der Kirche kritisieren – manchmal bis hin zu Austritts-Gedanken. Dennoch bleiben viele, weil es Merkmale von Kirche vor Ort gibt, die sie stärken und ermutigen. Sechs junge Frauen, die sich bei der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) engagieren, berichten, was sie in der Kirche hält. Zum Abschluss mit Jutta Terbeck (48) aus Ahaus-Wessum.

Ich bin mit den Ritualen der katholischen Kirche aufgewachsen. Als ich in den Zwanzigern war, haben mich die Kirche und insbesondere mein Glaube aber kaum noch interessiert. Irgendwann kam dann aber der Zeitpunkt, dafür gibt es keinen konkreten Auslöser, an dem ich mir wieder die Zugehörigkeit zum katholischen Glauben gewünscht habe, und das ist bis heute so geblieben.

Ich genieße die Gemeinschaft. Sie umfasst ganz unterschiedliche Menschen von jung bis alt. Die Arbeit an der Basis macht mir Spaß, denn hier ist Kirche lebendig. Hier werden mir Halt und Sicherheit vermittelt, das gibt mir Kraft. In den Gottesdiensten treten die Menschen mit Gebeten für einander ein. Das ist Nächstenliebe, die guttut.

Über Austritt nachgedacht

Natürlich habe ich in den letzten zwei, drei Jahren auch sehr gehadert und habe tatsächlich über einen Austritt nachgedacht, aber ich glaube, nur wer bleibt, kann auch etwas verändern. Die Kirche muss natürlich zeitgemäßer werden.

Aber Aktionen wie Maria 2.0 oder die Segnung queerer Lebensgemeinschaften geben mir die Hoffnung, dass sich die Kirche von der Basis aus ändert.

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